Delisting
ACHTUNG...!!!!
Dieser
Artikel entspricht meinem fortlaufenden Kenntnisstand
ab Juni 2004 und beruht auf
Informationen verschiedener PC Fachforen und Securityseiten.
Für Rechtsnachteile, die Dritten aus der Verwendung dieser Infos
entstehen, wird nicht gehaftet!
Bitte lesen Sie hierzu auch meinen DISCLAIMER !!!!!
Wie gefiele Ihnen der
Gedanke, dass auf Ihrem PC Ad- und Spyware munter ihr Unwesen
treiben,
obwohl sie regelmäßig mit Antispywaretools danach scannen und
diverse Wächtermodule permanent im Hitergrund laufen?
Und das nur, weil einige Hersteller von lästiger
Schnüffelsoftware klammheimlich erreicht haben,
dass ihre Tools von einigen Schutzprogrammen nicht mehr erkannt
werden?
Sie
meinen, dass könne nicht sein,
wäre lediglich ein paranoides Horrorszenario?
Leider ganz
FALSCH!!!!
Viele
haben es ja vielleicht schon länger vermutet......
Nun ist es leider traurige Gewißheit geworden:
Eine neue Entwicklung in der Spywareszene stellt das Vertrauen
der Anwender
in bekannte Antispywaretools auf eine harte Probe.
Der aus dem englischsprachigen Raum schon länger unter dem
Begriff "Delisting" bekannte Usus
bedeutet nichts weiter, als bereits bestehende Einträge in den
Signaturlisten der Spywarescanner löschen zu lassen.
Dies geschieht natürlich durchaus mit Recht immer dann,wenn der
Eintrag entweder falsch war
oder nicht relevant genug ist um nach den internen
Kriterien der Antispywarehersteller als schädlich
eingestuft zu werden.
Da diese Kriterien aber bisher keinem offiziellen
Sicherheitsstandard entsprechen müssen,
sondern bei jedem Hersteller im völlig rechtsfreien Raum und
ganz nach Belieben definiert werden dürfen,
ist einem potentiellen
Mißbrauch durch Hersteller und Dritte natürlich Tür und Tor
geöffnet.
So
sollen zum Beispiel:
Lavasoft
(Ad-Aware)
Aluria (Spyware
Eliminator)
Etrust (Pestpatrol)
bereits schon vor geraumer Zeit ganz bewusst
einige bisher als Spyware erkannte Programme aus den Signaturen
ihrer Schutzsoftware herausgenommen haben.
Seitdem können unter anderem Schnüffelmodule
von Claria und WhenU nicht mehr erkannt
werden.
Beide Firmen sind einschlägig für die Verbreitung von
unerwünschten Werbeprogrammen und für Software
zum Erfassen des Surfverhaltens bekannt -
Claria ist beispielsweise eine
Nachfolgeversion der bekannten Gator -Spyware.
Beide
Unternehmen sollen darum "gebeten" haben, ihre Tools
aus den Erkennungs-Signaturen zu entfernen.
Dies kann durch Bestechung genauso geschehen sein, wie mittels
einstweiliger Verfügungen oder Gerichtsurteile.
In diesen muss der Kläger u.a. nur glaubwürdig belegen,dass die
Signatur seines Tools zu Unrecht besteht
und/oder einen Wettbewerbsnachteil bzw.eine Geschäftsschädigung
darstellt.
Dabei könnten im Erfolgsfalle solcher Klagen bei der aktuellen,
schwammigen Rechtslage leicht Schadenersatzforderungen
im 6-7 stelligen Euro-Bereich auf die Antispywarehersteller
zukommen.
Verständlicherweise werden diese dann eher eine bestehende
Signatur mittels dem nächsten Update wieder entfernen,
als sich auf unsichere Prozesse einzulassen.
So würde ich dann wohl auch den aktuellen Fall beurteilen, in
dem unter anderem von Lavasoft nachweislich die Signaturen
mindestens zweier Spywaremodule nachträglich entfernt hat.
Und zwar vermutlich, weil mit entsprechenden Klagen von Seiten
der der Spyware-Hersteller Claria und WhenU gedroht wurde.
Und das ist wohl nur die Spitze vom Eisberg.......
So fiel mir schon in der Vergangenheit des öfteren auf, dass
einmal gefundene Registryeinträge der älteren Versionen von
Ad-Aware
5x-6x nach einem Update der Signaturdatei plötzlich nicht mehr erkannt wurden.
Siehe hierzu auch: security_5 und win98trojaner
So
zumindest die offizielle Version....
Aber wäre es nicht auch durchaus denkbar, dass eine
entsprechende Einzahlung auf die Geschäftskonten
von Lavasoft den gleichen Effekt bewirkt haben könnte?
Die Nutzer von Ad-Aware und anderen betroffenen Produkten merken
davon natürlich zunächst einmal gar nichts,
sofern sie nicht mit verschiedenen Scannern hintereinander
arbeiten oder verschiedene, alte Signaturdateien reloaden.
Es empfiehlt sich also durchaus, auch alle älteren
Signatur-Dateien aufzubewahren,
falls die beschriebene Tendenz zukünftig noch weiter einreißen
sollte.
Abhilfe:
Wichtigste Maßnahme wären eine brauchbare und eindeutig
definierte Rechtslage sowie genormte Kriterien,
deren Inhalt und Einhaltung von amtlicher Seite, etwa in
Deutschland durch das
Bundesamt für
Sicherheit in der
Informationstechnik überwacht und
zertifiziert werden müßten.
Mittelfristig könnten die User der Antispywaretools durch
entsprechende Listen auf den
Herstellerwebsites
Newslettern oder auch direkt beim
Update der Signaturen über aktuelle Änderungen wie
etwa einem
erfolgten, "legalen"
delisting informiert werden.
So würde zumindest vermieden, dass der User in blindem Vertrauen
einem gefährlichen, weil falschen Sicherheitsbewusstsein
zum Opfer fällt, nur weil der Scanner bedenkliche Produkte
einfach ignoriert.
Spybot hat. wie ich meine, das
Problem schon relativ gut gelöst.
Im neuen S&D
1.4
kann der User unter der Registerkarte
Einstellungen...Produktausnahmen...
jederzeit jedes gelistete Produkt in die Erkennung einbeziehen
oder auch davon ausnehmen.
Spybot hat lediglich der Fairnes halber einige, wenige Produkte
in der Listenach erfolgter Programminstallation
standardmäßig
deaktiviert.(Zum Berispiel hier: CDilla)
Diese Ausnahmen sind jedoch nur als reine Empfehlung zu verstehen
und Sie können nun
die voreingestellten Deaktivierungen entweder annehmen oder nach
eigenem Ermessen wieder aufheben.
Setzen oder entfernen Sie das Häkchen vor den einzelnen
Produkten
oder nutzen Sie das praktische rechte Kontextmenü um alle Produkte zu blockieren oder zu
aktivieren.
Ich empfehle Ihnen alerdings
die Komplette
Blockade...Denn wer braucht schon Ad-oder Spyware?
Dabei sind alle Produkte vorbildlich nach Klassen sortiert und nochmals insgesamt alphabetisch aufgelistet.
So findet man praktisch jede Signatur gezielt und in
Sekundenschnelle.
Meine
Meinung:
Spybot leistet, wie schon so
oft in der Vergangenheit, mal wieder beispielhafte Pionierarbeit.
Vor Programmierern wie Patrick Kolla kann ich nur anerkennend
den Hut ziehen.
Und
sollte der aktuellen Tendenz eines käuflichen, illegalen
Delistings
nicht geschlossen von Seiten aller Antispyware-Hersteller
und so schnell wie möglich Einhalt geboten werden,
ist es möglicherweise nur noch eine Frage der Zeit, bis weitere
Antivirenprogramme, Firewalls und andere Sicherheitstools
davon betroffen sind und im Untergrund der Softwareindustrie ein
völlig undurchsichtiger Filz zwischen
Malware- und Antimalwareherstellern aufblüht, den paranoide
Menschen wie ich ohnehin ja schon lange vermuten......
Denn schließlich liegt genau hier noch ein gewaltiges
Abzockpotential im juristischen Graubereich brach,
welches nur richtig aufgeschlossen und genutzt werden müßte.
Der User ist bei derartigem Transparenzverlust wie immer der
Dumme während sich die beteiligten Softwarefirmen,
allen voran natürlich Microsoft & Co, weiterhin und
zukünftig munter die Gewinne teilen.
Auf diese Art ergattern dann also auch zahlungskräftige
Malwarehersteller bequem ein großes Stück vom Kuchen.
Dabei macht es auch keinen Unterschied, ob man nun
Freewareversionen nutzt oder ein käufliches Programm erwirbt.
Sobald es um viel Geld geht, verwischen auch in der IT-Branche
erfahrungsgemäß rasch die Grenzen zwischen Gut und Böse.
Daran ändert auch der bisher gute Ruf einer Firma nicht mehr
allzuviel.
Man denke nur an einstmals vertrauenswürdiger Firmen wie z.B.
Symantec, die sich vor noch nicht allzulanger Zeit
in ihren Einstellungen bezüglich Sicherheit auf angenehme Art
von Mikrosoft
und seinen diversen gefügigen Tochterfirmenzombies
unterschieden.
Spätestens jedoch seit Einführung der neuen und wirtschaftlich
sehr erfolgreichen Konsumpolitik von Mikrosoft mit Win XP
ziehen sie alle mehr oder weniger am gleichen Strang und
degradieren sich damit selbst zu abzockenden Trittbrettfahrern.
Bitte
beachten Sie dazu auch meine
Schwarze Liste
Es bleibt also nur abzuwarten, bis erste Gerichtsverfahren
endlich saubere Präzedensfälle schaffen,
um mit klaren Urteilen einen Missbrauch ausschließen und so
einen längst überfälligen,
weiteren Beitrag zur Rechtssicherheit der neuen Medien leisten.
LINKS
http://www.pcwelt.de/news/sicherheit/112811/
http://www.pcwelt.de/news/sicherheit/112811/index1.html
http://www.pcwelt.de/news/sicherheit/112811/index2.html
http://www.pcwelt.de/know-how/sicherheit/111632/index.html
http://www.pcwelt.de/news/sicherheit/111502/index.html
Aktuelle Foren zum Thema:
http://www.dslreports.com/forum/remark,11723816~reverse=0;days=10;root=security;mode=nest
http://www.tek-tips.com/threadminder.cfm?pid=760&page=1
http://nugeboard.tednugent.com/ubb/Forum1/HTML/218662.html
http://castlecops.com/modules.php?name=Surveys&op=results&pollID=29
http://castlecops.com/article5835.html
http://www.securitypipeline.com/desktop/60401518
MEIN KOMMENTAR
Spyware
ist nicht gleich Spyware!
Zwischen den einzelnen Spyware-Varianten klaffen tatsächlich
himmelweite Unterschiede.
Besonders gefährliche Versionen dieser Spezies nehmen ungefragt
Änderungen
an den Einstellungen des PCs oder des Browsers vor.Zum Beispiel
im harmlosesten Falle kann dies das Ändern der Startseite im
Browser sein,
oder aufpoppende und unerwünschte Werbung auf den Desktop sowie
in der Bedienungsoberfläche
von Free- oder Sharewareprogrammen.
Dies sind, wie gesagt, noch harmlose Varianten.
Andere Module dagegen ermitteln dagegen in illegaler Weise Ihr
Surfverhalten
oder schreiben gar als Keylogger
jede erdenkliche Tatatureingabe einschließlich aller Passwörter
mit,
um sie anschließend in langen, meist verschlüsselten Logdateien
via Internetverbindung
an den Hersteller oder eine andere ominöse Internetadresse zu
übermitteln.
Claria und WhenU behaupten, dass ihre Programme keinerlei
illegale Aktivitäten ausüben würden.
Sie würden vor allem keine bestehenden Sicherheitslücken ausnutzen
um sich ungefragt zu installieren.
Sie betonen, dass allein schon damit, dass der Name eines
Spyware-Produzenten
in den Signaturenlisten zusammen mit wirklich gefährlicher
Software auftauchen würde,
eine Rufschädigung verbunden wäre.
Die
unterschiedlichen Kriterien zwischen den einzelnen
Anti-Spyware-Herstellern
für die Zusammenstellung der Spywarelisten sind bisher weder
genormt noch frei zugänglich.
Ansonsten könnten ja auch die Spywarehersteller ihre Software
selbst so programmieren,
dass sie von den Antispyware-Programmen nicht mehr erkannt
würden.
Und bei bisheriger, unklarer Rechtslage mangels eines
zertifizierten Signaturstandards
könnten entsprechende Klagen in einem Prozess durchaus Erfolg
haben.
Es ist daher ratsam, immer mehrere Antispyware-Programme parallel
einzusetzen.
Also zum Beispiel nicht nur auf Ad-aware zu vertrauen,
sondern auch noch mit Spybot Search
& Destroy und Antivir 6 den PC zu scannen.
Von Microsoft
Antispyware ist allerdings abzuraten.
Ich weise ich darauf hin, dass Microsoft vor dem Download
überprüfen möchte,ob auf Ihrem PC eine bestimmten Kriterien
entsprechende und rechtmäßig
registrierte Windowsversion installiert ist....
Mit einer entsprechenden Eingabemaske stimmen Sie der
Überprüfung
entweder zu oder verschieben diese erst einmal auf einen
späteren Zeitpunkt.
Wollen Sie die gedownloadete Install.exe
unter Win98 dann endlich ausführen, weist der Installationsassistent Sie vorab darauf hin, dass mindestens eine IE-Version 6.0 erforderlich ist. Für mich alleine schon ein Grund, auf die Dienste von Microsoft dankend zu verzichten. |
Anmerkung:
Filz hat Folgen! Laut Onlinevoting in
aktuellen Foren sind mittlerweile http://castlecops.com/modules.php?name= |
Interessant
wäre an dieser Stelle dann natürlich auch noch die Frage,
ob Microsoft mit seinem neuen Scanner eigentlich auch die eigenen
Spywaremodule
wie z.B.: Alexa &
Co. aus dem Internet Explorer entfernt.
Für entsprechende Hinweise wäre ich sehr dankbar.
Mittlerweile
scheint Delisting leider zum normalen Usus vieler
Antispywarehersteller geworden zu sein.
Die
folgenden Meldungen auf Heise .de dokumentieren
den aktuellen Stand ab 2015:
Acceptable Ads:
Auch Adblock lässt "nicht-nervende"
Werbung durch (02. Oktober 2015)
Die Kölner Firma Eyeo (Adblock Plus) hat ihren größten Konkurrenten ins Boot geholt: Das beliebte Browser-Plug-in Adblock hat sich der Acceptable Ads-Initiative angeschlossen. Der Gründer verlässt die Firma. Die Firma hinter dem Browser-Plug-in Adblock hat sich der Acceptable Ads-Initiative für "nicht-nervende" Werbung angeschlossen. Damit kommen die Bemühungen des Adblock Plus-Herstellers, eine eigene Plattform für Werbetreibende aufzubauen, einen großen Schritt weiter...
Lesen Sie HIER weiter
Adblock
Plus:
Auch Microsoft zahlt für Platz
auf der Whitelist (03. Februar 2015)
Google und Amazon zahlten bereits an die Betreiber des Plugins Adblock Plus, um von der Werbeblockade ausgenommen zu werden. Offenbar hat Microsoft nun nachgezogen. Außerdem gibt es neue Hinweise darauf, um wie viel Geld es geht. Um von der Werbeblockade des Browser-Plugins Adblock Plus ausgenommen zu werden, haben Google, Amazon, Microsoft und die Werbeagentur Taboola an die Betreiber Eyeo Geld bezahlt. Das berichtet die Financial Times unter Berufung auf vertrauliche Dokumente, deren Existenz der Zeitung gegenüber bestätigt worden sei.
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DER
TECHNODOCTOR