Köln ist eine der ältesten Städte
Deutschlands.
Im 1. Jh.
n. Chr.
entstand Köln aus einer römischen Siedlung und erhielt
im Jahre 50
n. Chr.
das römische Stadtrecht unter dem Namen
Colonia
Claudia Ara Agrippinensium, benannt nach der hier
geborenen Kaiserin
Agrippina, Frau des Kaisers Claudius.
Aber bereits im Jahr 32 v. Chr (!) soll Köln schon als
römisches Lager bestanden haben.
Mehr über die Ursprünge in vorchristlicher Zeit können
Sie hier lesen.
Seit dem Ende des 5.Jh.s
gehörte
die Stadt dann zum Reich
der Franken.
Im
Mittelalter war Köln eine der führenden Städte
Deutschlands
und ein wichtiges Mitglieder der Hanse.
Sein Wahrzeichen, der Kölner Dom, ragte wohl schon damals auch
ohne seine
erst gegen Ende des 19.Jahrhunderts fertiggestellten
Türme stolz in den Himmel.
und diente so, zusammen mit den großen Kirchen an der
Rheinfront
sowie dem Rathausturm, den in den Hafen einlaufenden
Schiffen
als weithin sichtbarer Wegweiser.
Um den
Dombau ranken sich auch zahlreiche Sagen und Legenden.-
Unter anderem die Geschichte des Dombaumeisters
Gerhard, der seine Seele
gegen den erfolgreichen Bau des Domes an den Teufel
verkauft haben
und sich danach freiwillig vom Baugerüst in den Tod
gestürzt haben soll,
um Satan um seinen verdienten Lohn zu prellen.
Vor dem heutigen Dom gab es aber schon Vorgängerbauten.
In der ersten
Kirche an diesem Ort dürften
sich
bereits Kölns frühe Christen versammelt haben.
Der erste
große Kirchenbau an dieser Stelle wird auf das Jahr 870 datiert.
Er entstand als mächtiger karolingischer Dom,
der bis in das 13.
Jahrhundert
als Gotteshaus diente.
Am 23. Juli 1164 brachte der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel,
der zugleich unter Kaiser Friedrich Barbarossa Kanzler des Reiches für
Reichsitalien war,
der Sage nach die Gebeine
der Heiligen Drei Könige nach Köln.
Den mittelalterlichen Menschen galten die drei Weisen
als die Vorbilder aller christlichen Könige.
Der Kölner
Dreikönigsschrein ist unter allen erhaltenen Reliquienschreinen
des Mittelalters der bedeutendste.
Die Pilger kamen immer zahlreicher, und der Dom wurde in
seiner bisherigen Größe
dem Andrang bald nicht mehr gerecht. Man entschloss sich
zu einem Neubau.
Bis dahin besaßen die Kölner den ältesten und
altmodischsten Dom rheinaufwärts bis Basel.
Man baute aber nicht nach dem alten Grundrissschema des
Vorgängerbaus,
sondern errichtete die Bischofskirche ganz im aktuellen
Stil dieser Zeit, der Gotik, völlig neu.
Zunächst sollte dabei das östliche Querhaus des alten
Domes abgerissen werden,
so dass der größere Teil des alten Domes noch für den
Gottesdienst hätte genutzt werden können.
Doch der unvorsichtige Umgang mit dem Feuer löste am 30.04.1248 bei den Abbrucharbeiten einen
Brand aus, dem Teile der alten Kathedrale zum Opfer
fielen.
Der Grundstein für den heutigen Kölner Dom wurde dann am 15.August 1248 gelegt.
Der
Aufbau des Chores war im Jahr 1300 weitgehend abgeschlossen.
1322 konnte dieser Teil geweiht und
für den Gottesdienst genutzt werden.
Der ganze Dom wurde dann jedoch erst 1880,
also 632
Jahre nach der Grundsteinlegung, vollendet.
Bis heute finden sich immer wieder neue Baugerüste zu
Ausbesserungsarbeiten an dem riesigen,
vom Zahn der Zeit angenagten Gebäude.
Zur
Geschichte des Domes siehe auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kölner_Dom
Schon
vor Baubeginn des (gotischen) Kölner Domes im 13.
Jahrhundert
gab es jedoch bereits viele romanische
Kirchen und Römerstätten von denen jedoch nur 12 Innenstadtkirchen bis zum
heutigen Tage erhalten blieben:
1.
St.
Maria im Kapitol: 1040 -1065
2. St.
Andreas: ottonischer Bau -974,
staufischer Neubau um 1200,
bis Mitte des 13. Jh.
(gotischer Hochchor, Anfang 25.Jh.)
3. Groß St.Martin: 1150 -1250
4. St. Aposteln: Baubeginn ca. 1030
("Pilgrimbau"),
nach Brand ab 1192 - 1230 Neu- und Umbau
5. St. Maria Lyskirchen: Neubau 1210/1220
6. St. Kunibert: 1215 - 1247
7. St. Gereon: römischer Zentralbau
(4.Jh.),
Mitte 11. Jhdt. um Langhaus erweitert,
Zweite Erweiterung und Veränderung
des Zentralbaus, staufische Erneuerung
vor 1156 -1227
8. St.
Georg: vor 1059 - 1067, ca. 1190 Anbau Westchor
9. St. Cäcilien: ca. 1130 - 1170
10. St. Pantaleon: 966 - 980 (An- und
Ausbauten im 11. + 12. Jhdt.)
11. St. Severin: mehrere Bauphasen
9. - 13 Jhdt.
12. St.
Ursula: 2. Basilika um 400,
bauliche Veränderungen 9. Jh.- 12.Jh.,
13. Jh. gotischer Hochchor,
14. Jh. südl. Seitenschiff (Marienkapelle)
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Daneben gab es noch eine Vielzahl anderer romanischer Kirchen im heutigen
Stadtgebiet von Köln, von denen viele durch die Folgen
der Säkularisation
abgerissen
wurden.
Im heute weiteren Stadtgebiet besteht noch das romanische Krieler Dömchen.
Köln ist damit ein
wichtiger Brennpunkt abendländischer Kultur.
1795 geriet die Stadt für 20 lange
Jahre unter französische
Herrschaft
und wurde
erst im Jahr 1815 durch die Preußen
zurückerobert.
Der 2. Weltkrieg zerstörte dann rund 70 % der gesamten
Stadtfläche,
welche in den Jahren danach bis heute in moderner
Bauweise wieder aufgebaut wurde.
Bei all
den Zerstörungen der verflossenen Kriege und
Jahrhunderte
mutet es gleichsam wie ein Wunder an, dass ausgerechnet
das berühmteste Wahrzeichen von Köln,
der Kölner Dom, mit Ausnahme des Feuers von 1248 niemals
ernsthaft beschädigt wurde.
Es scheint fast so, als habe der Suizid des ersten
Dombaumeisters den Teufel
wirklich dauerhaft aus Köln verbannt.
Das
moderne Köln von heute ist eine berühmte und weltweit
bekannte Kunstmetropole,
multikulturelle Wiege, Messestadt, Medienstandort und
natürlich auch eine Karnevalshochburg,
die sich durchaus mit dem legendären Karneval in Rio
messen kann.
Knapp eine Million Einwohner machen Köln mittlerweile
zur größten Stadt in Nordrhein-Westfalen!
War
Köln bereits in vergangenen Jahrhunderten als Mitglied
der Hanse und Hafenstadt
schon ein Zentrum des internationalen Handels zwischen
verschiedensten Völkern und Rassen,
so ist die Stadt heute auch ein bedeutender Messeplatz.
In der KölnMesse finden
25 der weltgrößten Branchenmessen statt, darunter die Anuga, die Photokina, die Art Cologne,
das Medienforum
NRW, die ENTSORGA und die IFMA.
Köln ist außerdem mit seinen Sendern ARD, WDR und RTL
die Fernsehhauptstadt
Nr. 1 in
Deutschland.
Rund ein Drittel der bundesweiten TV-Produktionen finden
in Köln statt.
Auch der Hörfunk ist stark vertreten,
drei der fünf bundesweit erfolgreichsten Radioprogramme
kommen aus Köln.
Seit dem tiefsten Mittelalter ist Köln Hochburg des Karnevals.
Jährlich von Aschermittwoch bis Rosenmontag, verwandelt
sich die ganze Stadt
zu einer riesigen Karnevalsveranstaltung die mittlerweile
fest zum multikulturellen
Erbe zählt, eine ganze jecke Woche lang wird getanzt,
getrunken und gelacht.
Tradition haben die an Karnevalssonntag, Rosenmontag
und Karnevalsdienstag stattfindenden Umzüge.
Zahllose Prunkwagen, Großfiguren, Musikkapellen aus
Köln, anderen Städten und teilweise
sogar aus dem Ausland, sowie Hunderte von Pferden bringen
Millionen Zuschauer
in eine ausgelassene und regelrecht ekstatische Stimmung.
Ebenso
bemerkenswert wie lecker
Kölsch und Kölner Karneval ist der mit beidem fest verbundene,
sogenannte "Kölsche
Klüngel", ohne den in Köln absolut gar
nix geht!
Das Wort stammt übrigens aus dem althochdeutschen
"klungelin" (Knäuel) und ist so eine Art
von privat-öffentlichem 2-Komponentenkleber, der in
Köln trotz seiner korruptiven Elemente
sowohl das Erledigen
öffentlicher Interessen auf privatem Wege, als auch umgekehrt
das Befriedigen
privater Interessen auf öffentlichem Wege als überaus ehrenhaft
legalisiert.
Was irgendwie nicht in eine landes- oder bundesweite
Gesetzgebung passt,
wird einfach per Ratsbeschluss in ein lokaljuristisches
Netzwerk
integriert
und gilt damit zumindest solange als formaljuristisch
korrekt,
wie niemand das Gegenteil beweisen kann..
Und wer sollte das schon wollen?..Eine Hand wäscht ja die
Andere in
Köln...
Mit gutem Rheinwasser..."Do simmer dabei"...Schon mal gehört?
Das
Ganze ist einem Nichtkölner natürlich nur schwer
verständlich und lässt sich am Besten
mit bestimmten Praktiken der italienische Mafia
erklären, was ja auch niemanden weiter verwundert,
wenn man die bereits oben erwähnten, römischen
Ursprünge bedenkt.
Für das "Allgemeinwohl" klüngeln, gilt als
"ehrenhaft" und wurde in seiner modernen
Version
von Klüngel rechtlich und moralisch abgesichert. Diese
"Kölsche
Lösung"
geht ganz einfach:
Einerseits dürfen Ratsmitglieder aus ihren öffentlichen
Ämtern ja keine persönlichen Vorteile ziehen...
Daher muß dann natürlich auch umgekehrt ganz offiziell
gelten, daß kein Beamter
aus seinem Amt ihm "unzumutbare Nachteile"
erleidet.
Hier mal
ein Beipiel von Kölschem Klüngel zum besseren
Verständnis:
Sitzt ein Rechtsanwalt im Stadtrat, darf er einerseits
nicht privat an Prozessen der Stadt dazuverdienen,
andererseits aber auch nicht gänzlich von der Abwicklung
städtischer Prozesse ausgeschlossen werden.
Also beschloß der Rat vor gut 20 Jahren die Regel,
grundsätzlich 20 %
der städtischen Prozesse an Ratsmitglieder zu vergeben.
Das
funktioniert natürlich genausogut mit städtischen
Aufträgen für Handwerker, Baugewerbe,
umwelttechnische Maßnahmen (Siehe Beitrag "Umweltzone" und "Köln trauert")
und alle Arten der Ausrichtung und Organisation von
Festivitäten und Großveranstaltungen
wie z.B.
Kölner Karneval und Köln-Marathon.
Da
derartige Vernetzungen privater und öffentlicher
Interessen aber immer das Risiko beinhalten,
etwa durch zufällige Ermittlungen nichtkölscher
Kollegen aufzufliegen,
dissoziert sich der Klüngelbruder im
Falle einer Bedrohung grundsätzlich
in zwei von einander unabhängige Persönlichkeiten:
Nämlich eine öffentliche und eine private.
Geld nahm dann immer nur der Privatmann, in der Regel als
"Geschenk ohne Gegenleistung"
und natürlich "in völliger Unkenntnis"
diesbezüglicher Ratsbeschlüsse oder gar juristischer
Straftatbestände..
Damit
bleibt der Privatmann, selbst im Falle einer
nachgewiesenen, funktionellen Korruption
als Amtsperson weiterhin unantastbar, absolut
vertrauenswürdig und natürlich weit entfernt
von jeglicher Rücktrittsverpflichtung.Wer aufmerksam den
Rummel um die Einsturzkatastrophe
des Kölner
Stadtarchivs
durch den U-Bahnbau verfolgt hat, kann mir da sicher
halbwegs folgen.
Möglich ist auf diese Weise (fast) alles...Man darf sich nur nicht
erwischen lassen...
Und selbst wenn, hat man dann ja immer noch seine ganz
legalen Abfindungen und Ruhegelder,
ganz zu schweigen von heimlichen Schweizer Nummernkonten. (Quelle: http://www.nrhz.de)
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