Der schiefe
Turm von Köln

Kollateralschäden U-BAHNBAU.....
DER SCHIEFE TURM VON KÖLN
und der Einsturz des historischen Stadtarchives
in der Severinstraße.

Im Verlauf der Bauarbeiten für die neue Nord-Süd-Stadtbahn wurde am
29.September 2004
in 14 Metern Tiefe an einem Versorgungsschacht gearbeitet und offenbar
damit einer oder mehrere der Hohlräume zum Einsturz gebracht.
Daraufhin gab das Fundament unter der

St.Johann Baptist Kirche
nach und die Turmspitze neigte sich um ca.1m nach Westen.
Dabei entstand ein tiefer Spalt zwischen Kirche und Turm.

Hier geht es zur Bildergalerie des WDR Köln    Bild: A.Grimmer

Mittlerweile haben die ansässigen Geschäftsleute
aus der Not eine Tugend gemacht und immer mehr
Schiefe-Turm-Produkte
(z.B. T-Shirts mit Turmbild)
auf den lokalen Markt gebracht.
So entstand in kürzester Zeit
ein regelrechter
"Turm -Tourismus"
und ein entsprechender Umsatz mit
Turm-Souvenirs.

Echt krass:
Da buddelt die KVB seit einigen Monaten in der Severinstraße...

Haltestelle Linien 3 und 4 an der Severinstraße   Bild: A.Grimmer


......einen Tunnel für die neue Nord-Süd-Stadtbahn,
und plötzlich beginnt sich der Turm der
ehrenwürdigen
St.Johann Baptist Kirche in der Nacht
vom 28.09. auf den 29.09.2004 um rund einen Meter
an der ca. 40 Meter hohen Turmspitze ganz ehrenvoll nach Westen zu verbeugen!

Über 60 Bewohner der anliegenden Nachbarschaft mussten evakuiert und vorübergehend in einer Halle des Katastrophenschutzes in der
Boltensternstraße untergebracht werden.

DER SCHIEFE TURM VON KÖLN ...........Katastrophe oder neue Touristenattraktion????.....................

Was war passiert?

Nach den ersten Schrecksekunden wurde die Umgebung weiträumig abgesperrt und der Turm mit Stahlträgern stabilisiert.
Dazu wurden Vertiefungen in die Seitenwand gefräst, welche die in einem Betonbett verankerten Stahlträger aufnahmen.

Bodensondierungen durch Probebohrungen ergaben, dass sich unter der Kirche offensichtlich
mehrere Hohlräume befanden, die bei der vorherigen Begutachtung von den verantwortlichen Ingenieuren
entweder übersehen oder schlicht ignoriert wurden.

Die Kirche und ihr Turm....Bild: A.Grimmer
Turmbild mit Spalt
Deutlich kann man in der Mitte den sich nach oben öffnenden Spalt
zwischen Turm und Kirchengebäude erkennen.
Rechts im Bild sehen Sie einen der Bohrer.

Turm mit den verschiedenen Baumaßnahmen  Bild: A.Grimmer
Bild des Turmes
Die Pfeile verweisen auf die verschiedenen Baumaßnahmen.
Deutlich ist in dem aufgehellten Bildteil in der Mitte ein
sich nach oben öffnender Spalt zwischen Kirche und Turm zu erkennen.

Anschließend wurden mit geringem Druck über 50 Kubikmeter Flüssigbeton in die Hohlräume gepumpt.
Nachdem der Turm wieder weitgehend stabil erschien, schickte man probeweise eine Straßenbahn
über die Gleise der angrenzenden Linien 3 und 4.
Offensichtlich wurden dabei keine weiteren Schäden ausgelöst.

Baugrube mit vorquellendem Beton  Bild: A.Grimmer
Blick in die Baugrube vor der Kirche
Die Pfeile zeigen auf den hervorquellenden Beton

Der Turm konnte in einer Blitzaktion provisorisch mit Stahlträgern weitgehend stabilisiert werden
und die Anwohner der gegenüberliegenden Gebäude durften dann endlich ihre Wohnungen wieder betreten.

Ob der Turm so bleiben oder abgetragen und neu wieder aufgebaut werden soll war lange unklar.
Zudem wurden offenbar noch weitere Hohlräume teilweise mit historisch wertvollen Fundamenten einer
älteren Kirchenversion entdeckt.

Die Staatsanwaltschaft ermittelte derweil fleißig gegen die KVB-AG als Bauherrn.

Der Turm soll nun definitiv nach Abschluss der Bauarbeiten an der Stadtbahn wieder aufgerichtet und dessen beschädigte Westwand erneuert werden.

(Stand Juni 2005)


Nach aktuellen Meldungen wurden mittlerweile eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt, um den Turm bis voraussichtlich
zum Ende des Jahres 2005 wieder aufzurichten :

Das Kirchenschiff wurde zunächst durch eine Wand von der eigentlichen Baustelle getrennt.
Neben der zur Severinsstraße geneigten Frontseite wurden zwei Großbohrpfähle mit 1,20 Meter
Durchmesser in ca. 28 Meter Tiefe verankert.
14 weitere Kleinbohrpfähle mit 18 cm Durchmesser befinden sich im inneren der Kirche selbst
und sollen in Kürze gemeinsam mit den beiden äusseren Pfählen
ein Trägerrost aus Längs- und Querträgern aufnehmen.
Auf dieser Hilfskonstruktion werden vier hydraulische Pressen montiert,
die mit einer Hubkraft von zusammen 1200 Tonnen den Turm langsam anheben sollen.

Die Hoffnung von Kirche und Anwohnern, dass der Turm bis zum
knapp 100 Millionen Euro teuren Weltjugendtages am 15.-21. August 2005
und dem Besuch von Papst Benedikt XVI. am 19.-21.August 2005 fertig würde,
hat sich also nicht erfüllt.

Insofern ein beschämender Zustand für die Kölner Kirchengemeinden und Veranstalter des Großevents,
welche am
21. August beim sonntäglichen Abschlussgottesdienst zur Papst-Messe
auf dem früheren Tagebaugelände Marienfeld westlich von Köln mindestens 800.000 Menschen
aus allen Ländern der Welt erwarten.

(Stand 17.August 2005)

 


Das Ende des
schiefenTurms
von Köln....

Am 26.Oktober 2005 lösten die Verantwortlichen der KVB ihr Versprechen ein,
den lädierten Turm wieder aufzurichten und die notwendigen Reparaturen am Kirchenschiff durchzuführen.
Hydraulikpressen hoben den rund 1.600 Tonnen schweren Turm an der einen Seite um 14 Zentimeter an
und die ehemalige Touristenattraktion reckte sich stolz und vor allem wieder gerade gen Himmel..

Morgens um 9 Uhr begannen die Hydraulikpressen eines Schweizer Spezialunternehmens
den Türm Millimeter für Millimeter anzuheben und bereits gegen
14 Uhr 39
stand der 1.600 Tonnen Turm wieder so gerade wie vorher.
Die weiteren Arbeiten sind nun nur noch Routine,
auch wenn es sicherlich noch einige Monate bis ins Jahr 2006 dauern wird,
bis das Gotteshaus wieder ohne Einschränkungen genutzt werden kann.
Ursprünglich war geplant, dass der Turm bis zum Weltjugendtag
und Papstbesuch im Sommer 2005 wieder gerade stehen
und die Kirche repariert sein würde...

 

Wer zahlt das?

Da nach umfangreichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft kein Schuldiger gefunden werden konnte,
es sich also offensichtlich nur
um eine Verkettung unglücklicher Umstände im Sinne höherer Gewalt handelte,
zahlt die Versicherung der KVB-AG, das Unternehmen
Lloyds aus London,
die rund 1 Millon Euro teure Aufrichtung.
Es folgen das Abreissen von Wänden, umfangreiche Maurerarbeiten,
Reparatur des Daches und Erneuerung des Bodens.

(Stand 26.Oktober.2005)


Links

Gemeinde St. Johann Baptist

http://www.koeln.de/cms/artikel.php/73/19493/artikel.html

http://www.wdr.de/themen/panorama/7/kirchturmspitze_koeln/051026.jhtml?pbild=2

 

Bitte beachten Sie, dass hier aufgeführte Links zur Tagespresse
möglicherweise nur zeitlich begrenzt zur Verfügung stehen.

 


Meine Meinung

DIE KÖLSCHE LÖSUNG:

Hätte man auch so lassen können ,
das Gebäude lediglich sichern müssen,
damit Köln eine weitere Attraktion gönnen,
diese touristenwirksam vermarkten,
und den Erlös sowie die Million Euro dazu nutzen,
um die in der Severinstraße durch den U-Bahnbau
weitgehend zerstörte Infrastruktur wiederzubeleben
sowie den vielen
Obdach-und Arbeitslosen
in der Gemeinde einmal wirklich aktiv zu helfen....

A.Grimmer

Auch ich habe mir mir ein T-Shirt geleistet.. Bild: A.GrimmerDer Schiefe Turm im Gegenlicht...Bild: A.Grimmer
Und die Turm-Shirts sahen doch auch echt Spitze aus!...Oder?

Die Katastrophe!
Einsturz des
Historischen
Stadtarchives

Mit einem unheimlichen Grollen und Tosen stürzte gestern, am Dienstag, den 03.03.2009 gegen 14 Uhr
das vierstöckige Gebäude des
Historischen Stadtarchives in der Severinstraße nach vorne in Richtung
Fahrbahn auf die
U-Bahn-Baustelle und riss dabei noch große Teile der beiden Nachbargebäude mit.
Deren Decke brach daraufhin ein und Wasser lief in den Tunnel.
Obwohl Feuerwehr und Polizei sofort Großalarm auslösten und in kürzester Zeit ein riesiges Aufgebot von Hilfskräften
vor Ort waren, liegt die Severinstraße heute in einer Länge von ca. 70 Metern unter Trümmern.
Spürhunde suchen auch jetzt noch nach Verschütteten, von den anfänglich neun vermissten Menschen
blieben heute noch 2 junge Männer (17 und 24) unauffindbar, die sich vermutlich zum Zeitpunkt der Katastrophe
in den Nachbarhäusern aufgehalten haben sollen. Nach wie vor kann jedoch keine gezielte Bergung erfolgen,
da die akute Einsturzgefahr im Bereich der Unglücksstelle ein weiteres Vorgehen noch unmöglich macht.
Unmengen von Betonmischern arbeiten zurzeit noch daran, die unterirdischen Hohlräume so aufzufüllen,
dass weitere Einstürze ausgeschlossen werden können.
Erst nach einer ausreichenden Stabilisierung der kompletten Peripherie sind weitere Bergungs- und Aufräummaßnahmen denkbar.
Für eine Rettung der beiden evtl. noch lebenden Männer wird es dann allerdings vermutlich zu spät sein.

In die unterirdische U-Bahn-Baustelle, deren Decke unter der Wucht der auftreffenden Trümmerteile einbrach,
soll es außerdem zu massiven Wassereinbrüchen gekommen sein, die ihrerseits noch weitere Einstürze verursachen könnten.
Die zunächst von offizieller Stelle zurückgewiesenen Vermutungen einer
ursächlichen Beteiligung des U-Bahnbaus an der
Einsturzkatastrophe scheint sich mittlerweile jedoch immer mehr
zu bestätigen.
Ähnlich wie im Falle der Kirche Johann-Baptist kam es wohl durch einen
Erdrutsch in ein Loch in einer benachbarten,
ca. 28 Meter tiefen Baugrube für die U-Bahn-Erweiterung allmählich zur Bildung eines immer größeren Hohlraumes
unter den Häusern,
wobei immer mehr nachrutschendes Erdreich aus den darüberliegenden Schichten unter den Gebäudefundamenten
zur langsamen Destabilisierung der Gebäudefundamente und final zum Kippen des Archivgebäudes nach vorne führten.
Spekulationen bezüglich der Ursachen für die Erdrutsche gibt es viele. Zurzeit scheint mir wohl die Version am wahrscheinlichsten,
dass durch die
permanente Grundwasserabpumpung im Rahmen der Schachtarbeiten zusammen mit dem Wasser
unbemerkt auch viel aufgeschwemmtes Erdreich entfernt wurde, und so durch ein Nachsacken aus darüberliegenden Schichten
der bereits erwähnte, immer größer werdende Hohlraum entstand, der schließlich dann auch zum Nachgeben der Fundamente führte.

Nach dem letzten Stand der Informationen ist dieser Erdrutsch die direkte Folge eines sogenannten
"
Hydraulischen Grundwasserbruches" dessen Anfangsstadien wohl schon seit September 2008
registriert, jedoch bis vor kurzem noch ganz offensichtlich vertuscht und ignoriert wurden.
Dem wachsenden Grundwasserproblem in der Baugrube wurde statt dessen aus rein wirtschaftlichen Gründen
mit der (vermutlich illegalen) Bohrung immer weiterer Brunnen zum Abpumpen immer größerer Wassermengen
entgegengetreten, ohne die möglichen Folgen für die Stabilität der angrenzenden Fundamente zu berücksichtigen.
Zum besseren Verständnis betrachten Sie bitte einmal die folgende, stark vereinfachte Grafik:

Hydraulischer Grundwasserbruch

Man kann sich das System aus Grundwasser, Schlitzbetonwand und fester Bodenbestandteile
vereinfacht wie die Füllung eines
U-Rohres vorstellen, in dessen linkem Schenkel (entspricht der Baugrube)
sich der aktuelle Grundwasserspiegel über eine durch die zwischenliegende Betonschlitzwand gebildete,

kommunizierende Röhre normalerweise im hydraulischen Gleichgewicht mit den 3 übereinandergeschichteten
Phasen Grundwasser....Geröll....Fundamente im
rechten Schenkel befindet.
Senkt man nun im linken Schenkel, also der Baugrube, den Grundwasserspiegel künstlich ab,
sinkt auch der Gegendruck auf den Grundwasserspiegel im rechten Schenkel und
über die kommunizierende Röhre (Bereich unterhalb der Betonschlitzwand)
findet ein Ausgleich des Wasserspiegels auf gleiche Höhe statt.
Dabei rutscht von oben Geröll in den sich bildenden Hohlraum über dem sinkenden Wasserspiegel nach
und es kommt zur bereits beschriebenen Wanderung dieses Hohlraumes nach oben, also in Richtung Fundamente.
Schließlich erreicht der wandernde Hohlraum die Oberfläche und das Gebäude stürzt ein.

Dies würde auch erklären, warum die Katastrophe eintrat, obwohl nach aktuellen Aussagen von Gudrun Meyer,
Sprecherin der Nord-Süd-Stadtbahn "...
momentan keine Arbeiten bekannt waren, die das Unglück hätten verursachen können...."
Projektleiter Rolf Papst bestätigte dies noch mit der Aussage, es habe in den letzten 30 Tagen keine größeren Tunnelbohrarbeiten gegeben.
Zurzeit prüfen Statiker die Sicherheit weiterer Gebäude. Vorsorglich wurden im Umkreis von 150 Metern alle Gebäude geräumt.

Abgesehen von einem Schaden in Höhe mehrerer Millionen Euro, wurden unersetzliche Schätze der 2000-jährigen Kölner Stadtgeschichte
wohl für immer zerstört. Das Archiv soll "die größte und bedeutendste Sammlung ihrer Art in Deutschland" gewesen sein
und gehörte somit ebenso zum europäischen Kulturgut wie etwa der Kölner Dom.
Zu den Hauptbeständen des Archivs, zählten beispielsweise auch die
seit 1000 Jahren gelagerte komplette Überlieferung der Stadt Köln,
sowie ein großes
Nachlassarchiv von Schriftstellern wie Heinrich Böll und Komponisten wie Jacques Offenbach
und ein bedeutendes Architekturarchiv. Mittlerweile wurde der komplette Trümmerberg des Archivs mit einer riesigen Plane abgedeckt,
um weitere Zerstörung der möglicherweise später doch noch zu bergenden Dokumente durch Wasser und herabfallenden Schutt zu vermeiden.


(Stand: 05.März 2009)

Am Sonntag, dem 08.März 2009 wurde gegen 1:50 Nachts als erster Vermisster
Kevin (17) unter den Trümmern tot aufgefunden. Er hatte aufgrund einer schweren Kopfverletzung
offensichtlich keine Chance und wurde vermutlich noch im Schlaf getötet.
(Stand: 09.März 2009)


Am
Donnerstag, dem 12.03.2009 fand man gegen Abend dann endlich auch in ca. 10 Meter Tiefe
unter den Fundamentresten des Archives und topografisch ganz in der Nähe des ersten Fundortes (Kevin)
eine zweite Leiche, die mit größter Wahrscheinlichkeit mit dem vermissten
Khalil (24) identisch ist.
(Stand: 13.März 2009)


Bewohner der Südstadt trauern um die Opfer der Katastrophe
und machen ihre Wut gegenüber den Verantwortlichen deutlich.
(14.03.2009)
Copyright by A.Grimmer

Mein Kommentar:

Vielleicht ist es ja kein schöner Gedanke für die Verantwortlichen,
aber meiner Ansicht nach handelt es sich auch bei dieser Katastrophe
eindeutig um eine weitere Panne des schon seit jeher umstrittenen U-Bahnprojektes.
Es kann doch nicht angehen, dass ganze Straßenfronten zusammenstürzen,
Menschenleben und wirtschaftliche Existenzen ausgelöscht werden,
nur damit Stadt und KVB mit einem mittlerweile milliardenschwer
fehlkalkuliertem Prestigeprojekt glänzen können...
Man sollte daher einmal gründlich überlegen, ob zukünftig solche Projekte
in dicht besiedelten Gebieten überhaupt noch genehmigt werden dürfen.

Elf Tage nach dem Einsturz.
Absperrung Severinstraße, 11 Tage nach dem Einsturz
(14.03.2009)
Copyright by A.Grimmer

Lesen Sie hierzu auch meinen Newsletter vom 03.03.2009

Unter einem provisorischen Regenschutz über dem Krater
erfolgt hier Bergung und Abtransport
des unersetzlichen Archivmaterials
(14.03.2009)
Copyright by A.Grimmer

Links

Obwohl auch ich heute nochmals persönlich vor Ort recherchiert habe,
verzichte ich aus Rücksichtnahme auf die Hilfskräfte und Respekt
vor den Opfern der Katastrophe auf weitere Bilder des aktuellen Geschehens
und verweise diesbezüglich auf folgende Links der Tagespresse:

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,611081,00.html

http://www.sueddeutsche.de/panorama/699/460333/text/

http://www.rp-online.de/public/article/panorama/deutschland/680195/Das-war-wie-in-einem-Hollywood-Film.html

http://www.wdr.de/themen/panorama/26/koeln_hauseinsturz/index.jhtml

http://www.stern.de/panorama/:Das-Ungl%FCck-K%F6ln-Ged%E4chtnis-Stadt/656553.html

http://www.focus.de/panorama/welt/koeln-historisches-stadtarchiv-eingestuerzt_aid_376687.html

http://www.faz.net/s/RubCD175863466D41BB9A6A93D460B81174/Doc~EA30E5C3017064E2DBDB4D297B803C51C~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_aktuell

Bitte beachten Sie, dass hier aufgeführte Links zur Tagespresse
möglicherweise nur zeitlich begrenzt zur Verfügung stehen.


Updates

Eine etwas andere Version der Ursachenklärung wird jedoch zur Zeit immer wahrscheinlicher:
So soll
nicht ein klassischer Hydraulischer Grundwasserbruch die ansonsten intakte Schlitzwand unterspült haben,
sondern nach aktuellen Analysen soll die
Schlitzwand selbst defekt gewesen sein,
so dass durch
ein Loch in der Wand Wasser und Geröllmassen etwa zwei bis drei Meter
unter der Bausohle direkt eindringen und so das Fundament des Stadtarchives unterspülen konnten.
Hieb- und Stichfeste Beweise gibt es bisher leider jedoch noch nicht,
da hierzu die vermutete Schadstelle in zirka 40 Metern Tiefe direkt begutachtet werden müßte,
was nach dem heutigen Stand der Dinge noch als viel zu gefährlich gilt.
Sollte sich diese Vermutung jedoch als richtig erweisen, kämen auf die für die Schlitzwand
verantwortliche Baufirma
Bilfinger Berger Forderungen in vermutlich zweistelliger Millionenhöhe zu.

(Stand 04.Oktober.2009)

Seit Donnerstag, dem 11. Februar 2010 (Weiberfastnacht)
scheint sich leider immer mehr der Verdacht zu bestätigen, dass sowohl die defekte Schlitzwand
als vermutlich auch noch weitere Schlitzwände
durch Fehlen eines Großteils der stabilisierenden Eisenbügel
und zusätzlich durch das Verfüllen von
viel zu wenig Beton von vorneherein fehlerhaft
und damit nicht stabil genug waren, bzw.immer noch nicht stabil genug sind.

Dies gelte nach anonymen Quellen (angeblich aus Kreisen der KVB) sowohl für ein Wandteil in der Baugrube
am Waidmarkt vor dem eingestürzten Stadtarchiv, als auch für weitere Baugruben am Heumarkt und am Rathaus.
So sollen alleine in der Baugrube Heumarkt
83 Prozent der stabilisierenden Eisenbügel fehlen
und angeblich heimlich von Arbeitern an Schrotthändler verkauft worden sein.
Durch von der Staatsanwaltschaft veranlasste Hausdurchsuchungen u.a. in Wiesbaden und München
wird zudem aktuell gegen mehrere Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft wegen des Verdachts
der Fälschung technischer Unterlagen ermittelt, da in mindestens
28 Fällen Betonierungs- und Vermessungsprotokolle
gefälscht worden sein sollen und sich damit der dringende Tatverdacht des
organisierten Betruges erhärten könnte.
So sollen durch gezielte Manipulationen der rechtlich vorgeschriebenen Werte,
die die Beschaffenheit des jeweiligen Wandabschnitts dokumentieren müssen, nicht nur vertauscht,
sondern vorgeschriebene Werte für lediglich
2,80 Meter breite Lamellen vorsätzlich und fälschlich
auf solche mit einer
Breite von 3,60 Meter übertragen und somit "rechnerisch angepasst" worden sein.
Dies könnte nach Recherchen einer bekannten Kölner Tageszeitung speziell in der U-Bahn-Grube Waidmarkt
bereits schon
im Jahre 2005 erstmals anlässlich einer Panne beim Bau der Schlitzwand erfolgt sein,
als seinerzeit der für den Aushub eingesetzte
3,40 Meter breite Greifer abgebrochen und mangels passendem Ersatz einfach
durch ein lediglich
2,80 Meter breites Gerät ersetzt wurde.
So könnte nach Vermutungen von Gutachtern der Staatsanwaltschaft als unmittelbare Folge dieser Manipulationen
später ein Loch in der Baustellen-Außenwand entstanden sein, durch welches dann möglicherweise das Grundwasser
ähnlich wie bei einem hydraulischen Grundwasserbruch in die Grube strömte,
und durch Unterspülung somit final am 3. März 2009 zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs führte.

(Stand 11.Februar.2010)

Aufgrund dieser Tatsachen wurde von Seiten der Stadt Köln bereits im Vorfeld des Karnevals diskutiert,
ob nicht eine teilweise Evakuierung der Innenstadt sowie eine Umleitung der Umzüge
am Karnevalssonntag und den Rosenmontag angezeigt wären, da zu diesem Zeitpunkt noch keineswegs sicher war,
ob die derart fehlerhaften Baugruben auch einem extremen Hochwasser durch Pegelanstieg des Rheines
aufgrund der in wenigen Tagen beginnende Schneeschmelze standhalten würden.
Aufgrund der Feststellungen durch
Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD)
und
Zugleiter Christoph Kuckelkorn, dass keinerlei Einsturzgefahr bestünde und der Rosenmontagszug sicher sei,
(Woher die das wohl wussten???) fanden dann jedoch alle Umzüge wie geplant und
gottlob auch ohne Zwischenfälle statt.

(Stand 17.Februar.2010)


Weitere Links

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?ID=427955

http://www.express.de/regional/koeln/stadtarchiv--gefaelschte-messprotokolle-/-/2856/1168614/-/index.html

http://www.koeln.de/koeln/nachrichten/lokales/ubahnbau_verdacht_auf_organisierten_betrug_waechst_278831.html

http://www.rtl.de/cms/information/rtlaktuell/artikel/aktuelle_news.html?startid=227736&set_id=38586

http://www.news.ch/U+Bahn+Pfusch+in+Koeln+Protokolle+gefaelscht/427955/detail.htm

http://www.ksta.de/html/artikel/1265053927844.shtml

Bitte beachten Sie, dass hier aufgeführt Links zur Tagespresse
möglicherweise nur zeitlich begrenzt zur Verfügung stehen.

DER TECHNODOCTOR


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