Sicherlich
haben auch Sie schon mal merkwürdige Mails bekommen,
die in etwa so aussehen:TEXTE:
A:
Sehr geehrte
Absenderin, sehr geehrter Absender,
eine elektronische Nachricht ist bei unserem System fuer
Sicherheitspruefung im Rechenzentrum des Internet
Competence Centers eingegangen.
von: info@technodoctor.de
von: <info@technodoctor.de>
an: <<info@technodoctor.de>>
an: <info@landkreis-osterholz.de>:
550 5.7.1 Message content rejected, id=19873-31 - VIRUS:
Worm/NetSky.P, Worm/NetSky.P.Expl
betr.: Mail Delivery (failure
info@landkreis-osterholz.de)
am: Thu, 10 Jun 2004 08:02:25 +0200 (CEST)
Der Inhaber der Domain >>>
landkreis-osterholz.de <<< hat uns als Internet
Security Provider mit der sicherheitstechnischen
Ueberwachung des EMail-Verkehrs beauftragt.
Dies umfasst u.a. die Abwehr von Viren, Trojanern,
boesartigen Skripten usw., als auch die generelle
Blockierung von eMail Anhaengen (Attachments) von denen
grundsaetzlich eine potentielle Gefahr ausgeht, wenn
diese als direkt ausfuehrbare Programme, Skripte usw.
versendet werden.
Die Email konnte daher aus folgendem Grund nicht
zugestellt werden:
Die Anhaenge sollten auf moeglichen Virenbefall geprueft
werden und erneut versendet werden.
B:
Oder vielleicht auch
gleich ganz unverständlich und völlig in Englisch wie
hier?
IRIB DATA DEPARTMENT
((Anti Virus Center)) WebShield SMTP 4.5 on SMTP-AV
detected virus W32/Netsky.d@MM in attachment
your_text.pif from <technodoc@technodoctor.de>
and it was Cleaned.
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Dann
sollten Sie mal folgenden Text von Patrick Kolla
(Spybot/S&D) lesen: Wir alle werden von Spam-Mails und infizierten
eMails,
die von Viren verschickt werden, geplagt.
Aber in den letzten Wochen und Monaten erscheint mir
diese Belästigung
zweitrangig verglichen mit einer anderen.
Spam-Mails können von Spam-Filtern aussortiert werden,
Viren können leicht von Virus-Filtern aussortiert
werden.
Aber immer mehr Webmaster setzen entweder
Datei-Endungs-Filter
oder Virus-Filter ein, die die infzierten eMails
zurückschicken.
Anstatt nun eine schlechte eMail zu haben,
ist eine zweite im Umlauf, die die Infrastruktur des
Internets doppelt belastet.
Und meine Frage ist: Warum?
Anti-Viren-Unternehmen investieren viel Zeit und großen
Aufwand
in die Untersuchung von Viren. Sie wissen genau,
welche Viren gefälschte Absender-Adressen verwenden und
welche nicht
- Hey, sie wissen sogar, ob die Viren diese gefälschte
Adresse
aus dem Adressbuch haben oder von gecachten
Internet-Seiten oder woher auch immer.
Warum also schicken Anti-Virus Mail-Gateway Programme
diese eMails zurück
und teilen einer völlig unbeteiligten Person mit
"Sie haben eine viren-infizierte eMail verschickt,
und Produkt XY hat sie gesäubert.", wenn sie doch
genau wissen,
dass der Virus nicht von dieser Person kommt?
Ich sehe da nur 2 mögliche Gründe:
An einigen Orten verbietet das Gesetz Administratoren,
eMails löschen zu lassen oder sie gar zu lesen. In
diesen Fällen,
benötigen die Administratoren das Einverständnis der
Benutzer,
einen Spam-Filter einsetzen zu dürfen.
Nun, in diesem Fall sollten Sie auch das Einverständnis
bekommen,
Virus-eMails zu entfernen.
Es ist eine tolle Werbung für Anti-Viren-Unternehmen,
wenn ihre Software, die die Mail Gateways überprüft,
solche Antworten verschickt. Computer-Neulinge werden
darauf reinfallen
und wissen auch zufällig schon, welche Software diesen
speziellen Virus entfernt.
Erfahrene Anwender werden die eMail sofort löschen,
wenn Sie die Werbung gelesen haben.
Es gibt zwei Gesetze, die mir da in den Kopf kommen.
Eines ist das des unlauteren Wettbewerbs (UWG),
und wenn man diese Antworten als Werbung betrachtet, ist
es genau das.
Das andere nennt sich Computer Sabotage.
Da jeder Mail-Administrator seine eigene
Antwort-Nachricht erstellen kann
und sich der Inhalt dieser Mails von Spam unterscheidet,
sind sie sehr viel schwieriger von Spam-Filtern zu
erkennen
und belasten daher Ihre Postfächer.
Und mein Postfach mit sinnlosen Antwort-Mails zu füllen,
so dass ich Stunden brauche, sie wieder aufzuräumen ist
genau das - Computer Sabotage.
Warum also schreibe ich das hier? Weil,
wenn ich das gleiche tun würde wie jene Administratoren
-
einen Filter einstellen, der alle eMails, die ich nicht
mag,
zurückschickt, auch wenn ich weiß, das der Absender
nicht verantwortlich ist
-das eine endlose Schleife von hin und zurück
geschickten eMails zur Folge hätte,
und weil das in all unseren Postfächern zu einem Problem
wird,
das schlimmer ist als Spam und Viren-Mails an sich.
Ich habe im Artikel-Bereich bereits einen kleinen
Artikel zu diesem Thema geschrieben,
aber ich möchte die Neuigkeiten die Aufmerksamkeit aller
für dieses dieses Thema wecken
in der Hoffnung, dass einige Webmaster ihre Strategien
verbessern werden und
sich viele Leute bei den Anti-Viren-Unternehmen über
diese üble Art der Werbung beschweren.
Andernfalls sind all die aktuellen Diskussionen über
Anti-Spam-Standards nutzlos,
da der Großteil der Spam-Mails in Zukunft von legitimen
Webmastern legitimer Netzwerke
kommen wird, die lediglich schlechte eMails
zurückschicken.
Patrick Kolla
Quelle+Originaltext: http://www.safer-networking.org/de/news/2004-10-07.html
Bitte lesen Sie auch
den folgenden Artikel von Patrick Kolla:
http://www.safer-networking.org/de/articles/goodguyspam.html
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Meine
Meinung: Ich
kann mich Herrn Kolla in dieser Hinsicht nur
anschließen!
Ich möchte
aber noch einen juristischen Aspekt hinzufügen:
Schon in einer
Entscheidung des LG Traunstein vom
18.12.97 wurde im Leitsatz 56 das Spamming gegenüber
Privatpersonen als wettbewerbswidrig erklärt, da die
Aussonderung von werbenden E-Mails den Empfänger
erhebliche Arbeit und Mühen koste. Weitere
Beschlüsse´anderer Gerichte folgten dieser
Entscheidung.
Anfang 98 erklärte
auch das LG Berlin Spamming für unzulässig (Leitsatz
52a und 52b) und als Wettbewerbsverstoß und Verletzung
von allgemeinen Persönlichkeitsrechten nach § 823 BGB.
Zusätzlich zu den Mühen beim Aussortieren und Löschen
der unerwünschten Mails wurden noch die erhöhten
Online-Kosten angeführt, die durch das Herunterladen
bzw. Online-Lesen der Sendungen zu Lasten des Empfängers
zu Buche schlagen.
Newsletter und sogar
einzelne E-Mails mit in irgendeiner Weise werbendem
Inhalt gelten bereits als Werbemails und damit als
Spamming, insofern sie an Personen verschickt werden, die
diese Sendungen nicht ausdrücklich selbst angefordet
haben. Als werbender Inhalt
gilt dabei schon ein Link zur beworbenen Webseite im
laufenden Text
oder der Domain-Eintrag im Header.
Bereits die bloße
Anfrage an einen Empfänger, ob er Werbemails erhalten
möchte oder nicht, gilt juristisch als unzulässig
werbende Mail. Insbesondere dann, wenn sie ebenfalls
Hinweise oder gar Links auf die zu bewerbende Webseite
enthält.
Das Zusenden von
Newslettern ist also nur mit vorheriger, eindeutiger
Willenserklärung des Empfängers zulässig. Dies kann
zum Beispiel durch einen entsprechend gekennzeichneten
LINK auf oder ein anzukreuzendes Formular (Javascript
etc.) der zu bewerbenden Webseite selbst erfolgen. Nicht
zulässig ist es allerdings, wenn das Kreuzchen im
Formular bereits vorher gesetzt ist und der Besucher
dieses im Falle der Nichtzustimmung erst entfernen muss.
Die bloße Kontaktaufnahme eines Besuchers per E-Mail
oder Telefon mit dem Betreiber der Webseite reicht
allerdings normalerweise nicht als erforderliche
Einwilligung aus.
Jeder Inhaber
einer E-Mail-Adresse hat das Recht, von unverlangten
Mails verschont zu bleiben. Dies ist grundsätzlich in
Form eines Unterlassungsanspruchs nach § 1004 BGB
einklagbar und damit bereits die erste Zusendung
unzulässig.
Selbst die Angabe eines
"Remove"-Links oder die Aufforderung, einen
entsprechenden Entfernungswunsch aus dem Verteiler per
E-Mail an den Versender zu schicken, berechtigt nicht zur
Versendung ohne die oben besprochene, ausdrückliche
Einwilligung des Empfängers.
USER sind also nicht
ganz machtlos, konsequente Maßnahmen
gegen diese Mails sind allerdings mit großem Aufwand
verbunden.
In der Regel kann man diese Warnmails dann doch nur
ignorieren und löschen,
womit das Problem natürlich nicht aus der Welt ist und
mit der Zeit weiter eskalieren könnte.
Die Absender anschreiben nützt auch nicht viel, da man
in der Regel keinerlei Antwort erhält.
Es ist und bleibt also ein Dauerärgernis! Sinn dieses
Artikels soll sein, dass Sie sich nicht verunsichern
lassen und Ihren Rechner verzweifelt nach dem angeblichen
Virenbefall durchstöbern. Also: Nicht die Nerven
verlieren und zunächst mal nur auf den (hoffentlich
bereits installierten) Antivirenwächter vertrauen, den
man mindestens 1 Mal wöchentlich updaten sollte.
Dann können Sie solche Warnungen auch in Zukunft getrost
in den Papierkorb kloppen!
DER
TECHNODOCTOR
Wenn Sie mehr über
Spamming und mögliche Gegenmaßnahmen erfahren wollen,
klicken Sie bitte auch hier:
Weitere Links:
http://www.safer-networking.org/de/articles/spamandthelaw.html
spamming.htm
Security 6
Security 6/Bounces
http://www.robtex.com/
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