Wissenswertes über Pilze und Pilzvergiftungen Seite 1

Wer kennt sie nicht, diese köstlichen Waldfrüchte,
die biologisch eigentlich den Tieren näher stehen als den Pflanzen?
Der folgende Artikel ist jedoch nicht als Pilzführer gedacht,
sondern im allgemeinen Teil lediglich ein kleiner Überblick über nur wenige,
bestimmte Sortenwelche ich selbst noch regelmäßig sammele.
Im spezielleren Teil informiert er Sie über Vergiftungen und Besonderheiten.

Ausführlichere Beschreibungen zur Bestimmung und zum Sammeln
finden Sie unten in den weiterführenden Links.

Ich bin seit meiner Kindheit leidenschaftlicher und erfahrener Pilzsammler.
Damals, so vor rund 45 Jahren (Ich war gerade mal 4 Jahre alt) streifte ich noch in jeder freien Minute
mit meinen Eltern durch die Wälder auf der Suche nach nur 3 schmackhaften Sorten:
Dem Pfifferling, der Marone und dem Steinpilz.
Etwas anderes kannten meine Eltern nicht und die oft spärliche Ausbeute nach 3-4 Stunden Suche
wurde mit einem ebenso einfachen wie schmackhaften Rezept zubereitet ....
Dieses simple Rezept verwende ich noch heute und möchte es hier kurz vorstellen.

Mein Rezept:
Die Pilze zunächst (entgegen den meisten anderen Empfehlungen) in stehendem Wasser waschen.
Anschließend mit dem Messer putzen und schlechte Stellen entfernen.
Dann in möglichst nicht zu kleine Stücke und Scheibchen schneiden, salzen, pfeffern und in einem Topf mit reichlich
zerlassener Butter und einer gehackten, angedünsteten Zwiebel bei geschlossenem Deckel garen.

Die Garzeit beträgt bei möglichst kleiner Hitze ca. 20-30 Minuten.
Falls Sie genug Röhrlinge gesammelt haben, bildet sich dabei von ganz alleine eine herrliche, sämige, braune Soße.

Mittlerweile kenne ich eine riesige Zahl von essbaren, ungenießbaren und giftigen Pilzen.
Und in manchen guten Pilzjahren habe ich so an die 120 verschiedenen Sorten
kreuz und quer durch die Jahreszeiten gesammelt und habe so manch kostbaren Fund nach Hause getragen.
Wenn man so viele Sorten kennt wie ich, ist es natürlich theoretisch auch kein Problem,
immer ausreichende Mengen an Pilzen für eine gute Mahlzeit zur Verfügung zu haben.
Leider sind nicht alle ungiftigen Pilze auch genießbar, geschweige denn schmackhaft.
Einige stinken jämmerlich, andere schmecken wieder penetrant nach Mehl.
Deshalb habe ich mich in den letzen Jahren wieder auf einige, nur noch wenige Sorten beschränkt,
die mir persönlich dafür ganz besonders schmackhaft erscheinen.

In den folgenden Bildern sehen Sie meine absoluten Favoriten...






Dies sind meine ganz besonderen Favoriten! Mehr darüber auf Seite 2	Wohl bekommt's!!! Die fertig geputzten und geschnipselten Pilze vor dem Würzen und Dünsten.

Viele Pilze stehen bereits unter Naturschutz und in manchen Waldgebieten
ist das Sammeln mittlerweile aus sehr gutem Grunde völlig verboten.
Erkundigen Sie sich also im Zweifelsfalle bitte
schon vor dem Sammeln beim Förster oder Ordnungsamt.

Beim Sammeln selbst sollten Sie immer nur kleine Mengen (Jeweils eine Mahlzeit pro Person)
für den persönlichen Bedarf sammeln und keineswegs einen Kahlschlag betreiben.
Pilze sollten niemals gepflückt oder ausgerissen,
sondern immer nur 1-2 cm über dem Boden abgeschnitten werden,
damit das Mycel nicht beschädigt wird.
Ausnahmen sind hier jedoch Baumschädlinge wie etwa Hallimasch.
Diese darf man vollständig von der Rinde entfernen.

Wenn Sie einen Pilz nicht ganz genau kennen, lassen Sie ihn bitte einfach in Ruhe.
Essen werden Sie ihn ohnehin nicht und damit entfällt auch jeder Grund ihn abzuschneiden.

Auch diese haben wichtige Aufgaben im Wald.
Menschen, die Giftpilze mit den Füßen zertreten oder sinnlos ausreißen
um angeblich Andere vor Vergiftungen zu schützen,vergehen sich an der Natur
und sind meiner Meinung nach geistig umnachtet.

Ich wünsche Ihnen eine wohlschmeckende Ausbeute und Guten Appetit!
Mehr über Besonderheiten und Pilzvergiftungen
erfahren Sie auf der nächsten Seite.