Nachrichtendienste
Wer Windows 2000 oder
XP auf seinem Rechner hat,
kennt auch bestimmt die lästigen kleinen Fenster, die bei jedem
Kontakt
mit dem Internet aufpoppen und dem ahnungslosen User vorgaukeln,
dass sein System vor Registryfehlern oder Trojanern nur so
wimmelt
und er sich deshalb unbedingt ein bestimmtes Tool
aus dem Internet herunterladen sollte, um dies angeblich zu
reparieren.
Das heruntergeladene Tool ist dann allerdings in den
meisten Fällen völlig unbrauchbar
und findet nichts außer lauter gefakten Probleme auf dem System,
welche in Wirklichkeit gar nicht existieren.
Allerdings entpuppt sich deren Entfernung durch das Tool
dann plötzlich als kostenpflichtig und Sie werden aufgefordert
eine entsprechende Lizenz oder Vollversion zu erwerben.
Dass auch diese selten entwas taugt, brauche ich wohl nicht erst
zu erwähnen.
Letztendlich stellen diese
Nachrichten also Spamming pur dar und können nur
durch Abschalten des Nachrichtendienstes selbst unterbunden
werden.
Wie funktioniert das?
Der Nachrichtendienst war ursprünglich
als eine Möglichkeit
interner Nachrichtübermittlungen in Windows-Netzwerken gedacht
und ermöglicht es, fremden Systemen unter Eingabe der IP
oder eines IP-Bereiches eine Nachricht auf dem Desktop zukommen
zu lassen.
Er ist standardmäßig in allen Win NT/2000/XP Systemen
eingerichtet und aktiv.
Mittels eigens dafür geschriebener Tools, ist solch ein
Nachrichtversand
jedoch leider auch über das Internet möglich,
was von Spammern natürlich dankbar ausgenutzt wird.
Eines dieser Tools heißt Direkt Advertiser und stammt von DirectAdvertiser.com.
Der Entwicklungsleiter Lenard Iszak behauptet, das Programm könne
ungefähr 5.000 Popup Anzeigen pro Stunde erzeugen und mehr als
einen Empfänger pro Sekunde treffen.
Zoltan Kovacs, Gründer von DirectAdvertiser.com gab
in einem Interview an,
die Firma habe seit der Veröffentlichung im Sommer 2002 innerhalb der nächsten 2 Folgemonate ungefähr 200
Kopien des Programms verkauft. Nach Ansicht Kovacs ist die
Software für das Annoncieren von 900-number (bei uns wohl eher
0190) und anderen Fernsprechdiensten ideal.
Bleibt also nur noch abzuwarten, bis auch die ersten Würmer und
Trojaner auf diese Weise übertragen werden.
(Stand Oktober 2002)
Lesen Sie hier mehr darüber:
http://www.hemhofen-online.de/article.php?sid=64
Funktionsprinzip:
Jeder Rechner bekommt bei Einwahl in das Internet solch eine IP-Nummer
zugewiesen.
Je nach Provider und Art der Verbindung erhält man entweder
immer die gleiche (statische) oder stets eine andere (dynamische)
IP ,
die jedoch allesamt aus dem Bereich des betreffenden
Internetanbieters stammen.
Wer also den gesamten IP-Bereich
eines Internetproviders kennt,
kann z.B. mittels Direkt
Advertiser
Nachrichten
an alle Kunden dieses Providers versenden, die sich gerade in
das Internet eingewählt haben.
Das Ergebnis sind die bereits beschriebenen Fenster,
welche ständig alle paar Minuten oder gar Sekunden aufpoppen
und damit ein normales Arbeiten online unmöglich machen können.
Abschalten des Nachrichtendienstes:
Das Abschalten des lästigen Dienstes erfolgt unter:
Win95/98/SE/ME durch Entfernen des Eintrages:
"Datei- und
Druckerfreigabe für Microsoft-Netzwerke",
welchen Sie über die Systemsteuerung oder auch direkt mit
rechtem Mausklick auf das Netzwerk-Icon auf Ihrem Desktop unter
Eigenschaften von Netzwerk erreichen können.
Der Eintrag ist in meinem
Screenshot ROT markiert.
Diesen Eintrag können Sie allerdings nur dann löschen,
wenn Sie selbst kein Netzwerk aufgebaut haben
und nur einen einzelnen PC nutzen.
Ansonsten bleibt Ihnen nur der Trick, für Ihr persönliches
Netzwerk einfach
ein anderes Protokoll zu verwenden als für das Internet.
In diesem Falle könnten Sie z.B. der Netzwerkarte einfach NetBEUI zuweisen,
was ich im aktuellen Beispiel GRÜN markiert habe.
Das Internet mit seinem TCP/IP-Protokoll
ist nun fortan sicher vom internen Netzwerk getrennt.
Dies betrifft sowohl die Einwahl über DFÜ-Adapter
als auch über DSL oder Kabelmodem,
wie Sie den beiden Einträgen zwischen den Markierungen entnehmen
können.
Allerdings hat diese Sicherheit leider ihren Preis:
Auch Sie können nun nicht mehr per Netzwerk
von jedem der angeschlossenen Rechner aufs Internet zugreifen.
Das bleibt nun ausschließlich den Rechnern vorbehalten,
die direkt mit einem Modem oder sonstigem Online-Zugang verbunden
sind.
Diesen könnten Sie dann allerdings auch leicht etwa per WLan realisieren.
Und unter:
Win 2000 und XP durch Entfernen des Eintrages: "Nachrichtendienst"
aus Start....Einstellungen.....Systemsteuerung.....
Verwaltung......Computerverwaltung.....Dienste.
Dort werden alle laufenden Dienste angezeigt.
Hier markiert man den Punkt "Nachrichtendienst"
und wenn unter Status "gestartet" zu lesen ist,
wählt man über das Kontextmenü der rechten Maustaste "Eigenschaften" aus.
ACHTUNG: Wenn Sie
stattdessen hier auf auf "Beenden" klicken,
wird der Nachrichtendienst nur
für die aktuelle Session
beendet und beim nächsten Systemstart erneut ausgeführt.
Im Fenster Eigenschaften
von Nachrichtendienst wird dann
als Starttyp "deaktiviert" gewählt und der Dienststatus mit
"Beenden" beendet.
Abschließend auf "Übernehmen" klicken und der Nachrichtendienst
wird Sie fortan nicht mehr nerven und auch nicht mehr
nach einem erneuten Systemstart ausgeführt.
Bitte beachten Sie auch die folgenden Links:
Zum Abschalten des Dienstes
unter Win 2000 und XP gibt es ein kleines,
praktisches Tool, welches Sie sich unter http://www.trojaner-info.de/programme_anti-nachrichtendienst.shtml
von den Trojaner Info-Seiten herunterladen können.
Wer sich also das manuelle Abschalten nicht zutraut, sollte es
vielleicht damit versuchen.
Allerdings ist das Tool nicht für Win95/98/SE/ME geeignet.
http://www.trojaner-info.de/nachrichtendienst/index.html
http://www.trojaner-info.de/nachrichtendienst/index_02.html
http://www.trojaner-info.de/nachrichtendienst/index_03.html
Meine Meinung:
Schalten Sie den
Nachrichtendienst unbedingt ab,
wenn Sie ihn nicht anderweitig dringend selbst für Ihr Netzwerk
benötigen.
Er beansprucht nämlich nur unnötig Bandbreite Ihres
Internetzugangs sowie Systemperformance und nervt durch das ständige
Aufpoppen von Fenstern,
welche Sie immer wieder schließen müssen um weiterzuarbeiten.
DER TECHNODOCTOR