Facebook-Ärgernisse
1. Wie Facebook Datenmissbrauch für Werbezwecke legalisieren will.
Wer sich
gerne auf Social Network Plattformen bewegt sollte bezüglich des
Schutzes seiner Daten heutzutage nicht mehr allzu zimperlich
sein.
Die meisten Anbieter verlangen eine Menge persönlicher Infos
schon bei der Anmeldung und dass trotz neuester
Datenschutzrichtlinien damit auch ohne Wissen der Betroffenen
gehandelt wird ist schon lange kein Geheimnis mehr.
Speziell Facebook ist bekannt für solch laschen Umgang mit
Nutzerdaten, da sich das Unternehmen praktisch nur der
US-Gesetzgebung verpflichtet fühlt,
und daher nur wenig um die Datenschutzrichtlinien anderer
Ländergemeinschaften wie der EU kümmert.
Wie
würde es Ihnen z.B. gefallen, wenn ihr (vielleicht nicht ganz so
vorteilhaftes) Profilbild weltweit zusammen mit einer Werbung
für Facelifting erscheint?
Oder der Nutzer mit der Glatze plötzlich unfreiwillig für ein
Haarwuchsmittel werben muss?
Noch schlimmer könnte es werden, wenn Profilbilder von
betrügerischen Firmen für illegale Zwecke missbraucht werden
und zum Beispiel das Bild Ihres Partners plötzlich als Lockvogel
einer Erotikbörse dient...Der Möglichkeiten gibt es hier viele.
Und das Schlimmste überhaupt: Sie können nichts, aber auch gar
nichts dagegen tun!...
Ein übertriebenes Horrorszenario? Alles nur Spaßbremsen und
Schwarzmalereien von paranoiden IT-Freaks?
Weit gefehlt! - Lesen Sie mal den folgenden Beitrag und staunen
Sie!
(Stand: 04.September 2013)
1b. Hintergründe:
Anfang September 2013 erreichte mich folgende Mail von Facebook:
Hallo Axel, Grund unseres Schreibens an dich ist, dass wir unsere Datenverwendungsrichtlinien und unsere Erklärung der Rechte und Pflichten überarbeitet haben. In diesen zwei Dokumenten erfährst du, wie wir Daten erfassen und verwenden und findest die Richtlinien, die für die Verwendung von Facebook gelten. Ziel dieser Aktualisierung ist eine bessere Verständlichkeit unserer Grundsätze. Wir aktualisieren diese Dokumente von Zeit zu Zeit, um zu gewährleisten, dass wir dich immer auf dem neuesten Stand der Möglichkeiten auf Facebook halten. In dieser E-Mail werden die wesentlichen Änderungsvorschläge beschrieben und Links zu weiteren Informationsquellen für dich bereitgestellt. Was wird aktualisiert und warum? Beide Dokumente sind neu verfasst worden, um ein besseres Verständnis zu ermöglichen:
Wie immer werden wir keine privaten Daten, die du auf Facebook stellst, ohne deine Genehmigung an Werbekunden weiterleiten. Zeitpunkt der Aktualisierungen und was du unternehmen solltest Du kannst alle Änderungen auf dem Dokumente-Reiter unserer Facebook-Governance-Seite prüfen und in den kommenden sieben Tagen Kommentare dazu auf der Seite posten, um uns deine Meinung mitzuteilen. Bitte nimm dir Zeit alles durchzulesen und uns zu sagen, was du dazu meinst. Sollten deine Kommentare weitere Aktualisierungen zur Folge haben, werden wir diese ebenfalls auf der Facebook-Governance-Seite posten. Damit du auch zu ähnlichen Themen aktuell informiert bleibst, markiere unsere Facebook-Governance und Datenschutz-Seiten mit Gefällt mir. Und wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie wir dir interessante und relevante Werbeanzeigen zeigen, oder wie uns Cookies und ähnliche Technologien dabei helfen, besuche unsere Werbeanzeigen und Cookies-Seiten. Wir hoffen, du findest diese Informationsquellen hilfreich. Viele Grüße, Erin Egan Chief Privacy Officer Facebook |
Originaltext der Mail vom Freitag, dem 30. Aug 2013 |
1c. Gesagt...getan....
Zit.: "Bitte nimm dir Zeit alles durchzulesen und uns zu sagen, was du dazu meinst."
Diskussionsbedürftig
ist in der Tat, dass Facebook (wohl als Reaktion auf die letzten
Klagen von Datenschützern und betroffenen Nutzern)
nun offenbar eine Neufassung bzw. Überarbeitung der Richtlinien
erstellt hat,
in welchen von echtem Datenschutz und Privatsphäre allerdings kaum
noch die Rede ist.
Der "Schutz von Daten" wurde hier
schlicht und einfach durch den Begriff "Verwendung von
Daten" ersetzt,
was deutlichst von vorneherein schon impliziert, dass Facebook
damit auf jeden Fall aktiv handeln und arbeiten wird.
Daher informiert Facebook seine Nutzer auch lediglich in einem
verwirrenden Wust von formaljuristischem Kauderwelsch
über die neuen Datenverwendungsrichtlinien und einer
sogenannten Erklärung der
Rechte und Pflichten
die den Nutzer selbst aber weitgehend "entrechten" und
vor allem zum kostenlosen Werbeträger reduzieren.
Die angekündigten "Neuerungen" sollen angeblich bei
den Nutzern für "..eine bessere Verständlichkeit unserer
Grundsätze..." sorgen,
und sie darüber informieren, dass und vor allem wie ihre Daten
für Werbezwecke eingesetzt (= missbraucht?) werden.
Wer sich die Zeit zum Durchlesen tatsächlich nimmt, der gelangt
zunächst auf eine englischsprachige Version der
Face-Book-Governance 10153167395945301
und von dort nach Auswahl seiner Muttersprache (immerhin!) zu einer entsprechenden Übersetzung.
Interessant ist hier zunächst der Abschnitt
"Erklärung der Rechte und Pflichten"
in
welchem man über eine schier endlose Litanei
formaljuristischer Auswüchse von Facebooks winkeladvokatischen
Absurditäten, ziemlich weit unten zu folgendem Statement
gelangt:
Über
Werbung und andere kommerzielle Inhalte, die von Facebook
zur Verfügung gestellt oder aufgewertet werden
Du erteilst uns deine Erlaubnis zur
Nutzung deines Namens, Profilbilds, deiner Inhalte und
Informationen im Zusammenhang mit kommerziellen,
gesponserten oder verwandten Inhalten Dies bedeutet beispielsweise, dass du
einem Unternehmen bzw. einer sonstigen Organisation die
Erlaubnis erteilst, uns dafür zu bezahlen, Solltest du jünger als achtzehn (18)
Jahre alt sein bzw. gemäß einer anderen gesetzlichen
Altersgrenze als minderjährig gelten, Wir geben deine Inhalte und Informationen nicht ohne deine Zustimmung an Werbetreibende weiter. Du verstehst, dass wir bezahlte Dienstleistungen und Kommunikationen möglicherweise nicht immer als solche kennzeichnen. |
1d. Was bedeutet das?
Zit.:"...Dies bedeutet beispielsweise, dass du einem Unternehmen bzw. einer sonstigen Organisation die Erlaubnis erteilst, uns dafür zu bezahlen, deinen Namen und/oder dein Profilbild zusammen mit deinen Inhalten oder Informationen ohne irgendeine Entlohnung für dich zu veröffentlichen. Wenn du eine bestimmte Zielgruppe für deine Inhalte oder Informationen ausgewählt hast, werden wir deine Auswahl bei deren Nutzung respektieren..."
Facebooknutzer
erteilen also offensichtlich schon alleine
durch Nutzung ihres Accounts (über die
Zustimmung zur AGB)
Facebook automatisch eine Blanko-Erlaubnis
zum Werben mit ihrem Namen und Profilbild!
Dabei muss Werbung mit dem Foto eines Nutzers nicht einmal mehr
als solche gekennzeichnet sein, was meiner Ansicht nach schon mit
Identitätsdiebstahl
gleichzusetzen ist.
Das Versprechen von Facebook "die Auswahl der Zielgruppe zu
respektieren". und Minderjährige vorab zusichern zu lassen,
dass mindestens ein Erziehungsberechtigter
...den Bedingungen dieses Abschnitts (sowie der Verwendung
deines Namens, deines Profilbilds, deiner Inhalte und
Informationen) in deinem Namen zugestimmt hat...
ist dabei wohl eher wie ein rhetorischer Juristen-Witz zu
verstehen, als dass sich hier noch eine brauchbare und ernst
gemeinte privatsphäretechnische Schutzfunktion erkennen ließe.
Zit.:"...Wir geben deine Inhalte und Informationen nicht ohne deine Zustimmung an Werbetreibende weiter..."
Wie
bitte???....Ganz im Gegenteil!
Nach Möglichkeiten zum Einschränken von Werbung mit der eigenen
Identität mittels Privatsphäre-Einstellungen wird man in den
neuen Nutzungsbedingungen nämlich vergeblich suchen. Auch die
Aufforderung an die Nutzer, alle Neuerungen in den nächsten
sieben Tagen zu kommentieren ist aufgrund der nicht vorgesehenen
Abstimmung wohl eher als Witznummer zu verstehen.
Lediglich die im Rahmen der US-Datenschutzbestimmungen von
Facebook geplante und in Europa (zumindest bisher noch) durch
Datenschützer erfolgreich blockierte Gesichtserkennung über die
Profilbilder lässt sich in den Privatsphäre-Einstellungen der
US-Accounts zurzeit noch vom Nutzer deaktivieren.
Das
zweite Highlight in Facebooks abstrusem Regelwerk sind die
sogenannten Datenverwendungsrichtlinien
(DE) , in welchen man
über praktische Beispiele der Verwendung und Verknüpfung
von privaten Nutzerdaten mit Werbung nach den Vorstellungen von
Facebook staunen kann:
Zit.:"...Zusätzlich zum Schalten von relevanten Werbeanzeigen koppelt Facebook manchmal Werbeanzeigen mit sozialem Kontext, also Meldungen über umfeldorientierte Handlungen, die deine Freunde getätigt haben. Beispielsweise kann eine Werbeanzeige für die Facebook-Seite eines Sushi-Restaurants an eine Neuigkeiten-Meldung darüber gekoppelt sein, dass diese Seite einem deiner Freunde gefällt. Wir schalten auch manchmal dieselbe Art von Werbeanzeigen auf anderen Webseiten oder können ausschließlich soziale Kontexte anzeigen (so wie bei von anderen geschalteten Werbeanzeigen), damit die Werbeanzeigen für dich von größerer Relevanz sind. Genau wie bei anderen von dir auf Facebook geteilten Inhalten würden nur diejenigen Personen, mit denen du bereits Inhalte auf Facebook teilst, die mit einer Werbeanzeige gekoppelten Inhalte sehen. Du kannst mehr über Werbeanzeigen und sozialen Kontext, einschließlich der entsprechenden dir zur Verfügung stehenden Einstellungen und Kontrollen erfahren, indem du die Seite Werbung auf Facebook besuchst. Wir erlauben Werbetreibenden außerdem, Personen auf Facebook anzusprechen, indem sie diejenigen Informationen verwenden, die sie bereits über dich haben (wie E-Mail-Adressen oder ob du ihre Webseiten zuvor besucht hast). Zusätzlich zu den von uns in diesem Abschnitt bereitgestellten Informationen kannst du noch mehr über Werbeprodukte, ihre Funktionsweise, unsere Partnerschaften und deine Auswahlmöglichkeiten erfahren, indem du unsere Seite Werbung auf Facebook besuchst. Wir verlangen von Werbetreibenden die Einhaltung unserer Werberichtlinien, einschließlich der Bestimmungen in Bezug auf die Nutzung sensibler Daten...."
Facebook macht hier seine Nutzer meiner Ansicht nach zu quasi rechtlosen Werbeträgern, da dies alles ohne eine ausdrückliche Zustimmung der Betroffenen geschieht. Explizite Widersprüche wären andererseits zurzeit juristisch leider aber nicht durchsetzbar, da ja schon alleine die normale Nutzung des Accounts bereits eine pauschale Zustimmung zu Facebooks datenrechtlichem Regelwerk darstellt. Trotz der scheinheiligen Versicherung "...Wir verlangen von Werbetreibenden die Einhaltung unserer Werberichtlinien, einschließlich der Bestimmungen in Bezug auf die Nutzung sensibler Daten...." ist daher auch ein Missbrauch der Daten durch Dritte sehr wahrscheinlich, da diese Zeile ja nichts anderes besagt, als dass auch jeder Werbetreibende diesbezüglich auf den Schutz der bereits kontrovers diskutierten Gummiparagrafen von Facebooks Daten- und Werberichtlinien vertrauen kann.
Zit.:"...Du verstehst, dass wir bezahlte Dienstleistungen und Kommunikationen möglicherweise nicht immer als solche kennzeichnen...."
"Verstehe"
ich das wirklich?...Aber klar, ich stimme dem ja schließlich
ausdrücklich mit Erstellung und Nutzung meines Facebook-Accounts
zu.
Dennoch nicht gerade ein Paradebeispiel für Transparenz und
Kundenfreundlichkeit!
Erinnert mich ja irgendwie direkt an die bereits erwähnten,
durch Animateure gefakten Kontaktanzeigen in Partnerbörsen.
1e. Was man tun sollte:
Da
Facebookstatuten einerseits trotz lobenswerter mehrsprachiger
Übersetzungen leider dennoch überwiegend datenrechtsbedenkliche
US-Rechtsnormen zugrunde liegen und andererseits aber kaum jemand
seinen geliebten Facebookaccount ersatzlos aufgeben möchte,
ist nun guter Rat teuer.
Die
vorläufig beste Entscheidung wäre natürlich, möglichst erst
gar nicht Facebook oder ähnlich datenrechtlich grenzwertigen
Social Networkseiten mit Hauptsitz außerhalb Europas beizutreten
oder alternativ eine konsequente Auflösung des bereits
bestehenden Facebook-Accounts mit Löschung aller Inhalte und
Stammdaten.
Allerdings wäre es in diesem Falle wohl mehr als fraglich, ob
danach auch wirklich alle Daten und Bilder, einschließlich der
damit verknüpften personenbezogenen Postings und Werbungen
vollständig von den Facebook-Servern verschwunden sind.
Selbst
wenn Facebook dies versprechen und vielleicht sogar konsequent
umsetzen würde,
in den Weiten des Webs existieren mit Sicherheit auch weiterhin
zahllose Dubletten aller jemals geposteten Daten und Bilder.
Dies schließt dann mit Sicherheit auch jede Menge bereits
geschalteter Werbeanzeigen von Facebooks Partnern ein.
Vermutlich
ist es den meisten Nutzern ohnehin nicht bewusst oder sogar
gleichgültig, wie sie sich mit ihren Daten in den Social
Networks prostituieren, wenn sie dort nur kostenlos ihre Kontakte
pflegen, Spiele spielen und überhaupt jede Menge Spaß haben
können.
Andere wieder mögen sich all dieser Nachteile und Gefahren zwar
durchaus bewusst sein, aber aus persönlichen oder beruflichen
Gründen einen Account dennoch als zwingend notwendig empfinden.
Zur letzten Sorte gehöre ich selbst leider auch, weil ich einerseits in der Vergangenheit von vielen Bekannten zum Beitritt gedrängt wurde und andererseits diesen auch dringend für entsprechende Berichterstattungen wie diese benötige.
Also
bleibt wohl nur, erst mal in den sauren Apfel zu beißen und
Facebooks Expansionen brav und stumpfsinnig zu ertragen...
Oder etwa doch nicht?....Lenken wir und doch einfach ein wenig ab
und werben selbst! Folgen Sie dafür einfach nur den leicht
verständlichen,
in einwandfreiem "Denglisch" (Oder Engeutsch?)
formulierten Anweisungen auf der Facebookseite..
Und vorher natürlich auf keinen Fall die persönliche
"Sicherheit" vergessen,
damit Sie auch jederzeit und überall von Facebook, Werbefirmen
und allen "Freunden" geortet werden,
und bei irgendwie unklarem Status dann unverzüglich Beistand von
Polizei, BKA, BND, CIA, NSA, GEZ
und natürlich dem Finanzamt erhalten können:
Na, mit soviel Vorsorge kann ja dann wohl absolut nix mehr schiefgehen!
;-))
2. Siehe dazu auch:
Woran
erkenne ich gefakte
Facebook-Accounts? (08. März 2012)
(von
Timo Appelles auf onlinemarketing.de)
Barracuda
Labs hat sich mit Fake-Accounts beschäftigt
Gar nicht so leicht, echte von unechten Facebook-Accounts zu
unterscheiden.
Doch wer genau hinsieht, kann es schaffen.
Bereits vor knapp einem Jahr war auf allfacebook.com ein Post
veröffentlicht worden, in dem aufgelistet wurde, woran man einen
gefakten Facebook-Account erkennen kann.
Jetzt hat Barracuda
Labs sich des Problems angenommen und 2884
Facebook-Accounts untersucht.
Die bemerkenswertesten Ergebnisse der Studie:
97 Prozent der Fake-Profile nutzen Frauennamen,
58 Prozent sind an Männern UND Frauen interessiert.
Im Schnitt haben die unechten Profile 726 Freunde, die echten
hingegen 130.
Bei den echten Facebook-Accounts verzeichnen 15 Prozent keine
Status-Updates bei den Fake-Accounts beträgt die Rate 43
Prozent.
Fake-Accounts nutzen Photo-Tags 100-mal so oft wie echte User.
Lesen Sie HIER weiter
Facebook
erklärt:
So nutzen wir persönliche Daten
für Werbung (30. August 2013)
(von Peter Marwan auf itespresso.de)
Das Soziale Netzwerk überarbeitet dafür seine Nutzungsbedingungen abermals. Es setzt damit die aus dem Streit um Anzeigen mit Facebook-Likes hervorgegangenen Vereinbarungen um. Die Vorschläge dürfen Nutzer in den nächsten sieben Tagen kommentieren. Eine Abstimmung darüber ist jedoch nicht vorgesehen. Als Folge der Einigung im Streit um Anzeigen mit Likes hat Facebook seine Datenverwendungsrichtlinie und die Erklärung der Rechte und Pflichten überarbeitet. Die Neuerungen sollen Mitglieder besser informieren, wie ihre Daten für Werbezwecke eingesetzt werden. Nutzer haben nun sieben Tage Zeit, die Vorschläge zu kommentieren. Abstimmen können sie darüber allerdings nicht. Anfang der Woche hatte ein Bezirksrichter einem Vergleich zugestimmt, mit dem eine Sammelklage um die Sponsored Stories beigelegt wurde. Mit ihnen werden Facebook-Nutzer auch ohne ausdrückliche Einwilligung zu Werbeträgern. Die Urheber der bereits 2011 eingereichten Klage warfen dem Unternehmen vor, damit die Privatsphäre seiner Nutzer zu verletzen.An der Werbung hält Facebook fest. Allerdings verpflichtete es sich, seine erwachsenen Nutzer über die Werbenutzung zu informieren.
Lesen Sie HIER weiter
"Sponsored
Stories":
Facebook ändert Spielregeln für
personenbezogene Werbung (31. August 2013)
(Heise Newsticker)
Facebook-Nutzer
werden in diesen Stunden per E-Mail über geplante neue
Nutzungsregeln informiert. Komplett überarbeitet wurde dabei der
Abschnitt zu personenbezogenen Werbeanzeigen "zur besseren
Verständlichkeit der Grundsätze". Demnach erteilt der
Anwender mit der Nutzung des Dienstes Facebook nun offenbar
generell die Erlaubnis zum Werben mit Namen und Profilbild.
"Dies bedeutet beispielsweise, dass du einem Unternehmen
bzw. einer sonstigen Organisation die Erlaubnis erteilst, uns
dafür zu bezahlen, deinen Namen und/oder dein Profilbild
zusammen mit deinen Inhalten oder Informationen ohne irgendeine
Entlohnung für dich zu veröffentlichen." Wie gehabt muss
solche Werbung mit dem Foto eines Nutzers nicht als solche
gekennzeichnet sein. Facebook verspricht darüber hinaus jetzt
nur noch "die Auswahl der Zielgruppe zu respektieren".
Die Möglichkeit zum Einschränken der Werbung mit der eigenen
Identität per Privatsphäre-Einstellungen werden in den neuen
Nutzungsbedingungen nicht mehr erwähnt. Facebook räumt sich
ferner das Recht ein, in bestimmter Werbung oder "anderen
kommerziellen Inhalten" "Informationen" über
Nutzer zu verwenden.
Lesen Sie HIER weiter
Facebook-Nutzer
als Laborratten:
Universitäten mischen mit (04. Juli 2014)
Die umstrittenen Experimente, die das Social Network durchführt, erfolgen mit Unterstützung bekannter US-Unis. Das ist nicht nur ethisch ein Problem, sagen Kritiker.
Lesen Sie HIER weiter
3. Facebook sperrt massenhaft Nutzerkonten aus fragwürdigen Gründen.
Immer mehr User
werden etwa seit 2017 ohne nachvollziehbare Angabe von Gründen
gesperrt.
Ein von Facebook eingeblendetes Widerspruchsformular fordert den
User zwar auf, ein oder mehrere Photos von amzlichen Dokumenten
(z.B.: Personalausweis etc. ) hochzuladen,
um angeblich deren Identität zu authentifizieren. Dennoch hört
der Betroffene dann oft wochen- bis monatelang nichts mehr von
Facebook, das Konto bleibt auch weiterhin gesperrt.
Vor ein paar
Wochen stellte nun auch ich verblüfft fest, dass mein
Facebookaccount gesperrt wurde...
Natürlich, wie bei Facebook üblich, ohne jegliche Angabe von
Gründen....
Warum genau man
gesperrt wird, bleibt aber stets im Dunkel.
Dazu reicht offenbar schon das Teilen oder Liken eines
x-beliebigen Beitrages aus,
und die Sperrungen sind dann zumindest nach europäischer Gesetzgebung oft illegal.
Der Download der Information erbrachte lediglich folgende Infos:
Kontaktieren kann
man die also auch nicht wirklich,
es gibt lediglich ein *Widerspruchsformular* mit abgedroschenen
Phrasen und möglichst unverbindlichen Infos.
Das von Facebook eingeblendete Widerspruchsformular fordert den
User auf, ein oder mehrere Photos von amtlichen Dokumenten
(z.B.: Personalausweis etc. ) hochzuladen, um angeblich
dessen Identität zu authentifizieren.
Mittlerweile gibt es allerdings bereits Kanzleien, die sich genau
auf solche Sperrungen spezialisiert haben und dies sogar über
den Rechtschutz abrechnen.
Und es gibt mittlerweile ein Urteil des OLG München, (Az. 18 W 858/18,
Beschluss vom 17.07.2018):
Zit.: ".... 1. Zur Selbstermächtigung Facebooks, Beiträge nach Gusto zu löschen: Die Klausel [ ] ist allerdings unwirksam, weil sie die Nutzer als Vertragspartner der Verwenderin entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen benachteiligt (§ 307 Abs. 1 Satz 1 BGB). 2. Zum Vertragsinhalt: Für den Inhalt und die Reichweite der Pflicht zur gegenseitigen Rücksichtnahme ist im vorliegenden Fall von entscheidender Bedeutung, dass die von der Antragsgegnerin bereitgestellte Social-Media-Plattform dem Zweck dient, den Nutzern einen öffentlichen Marktplatz für Informationen und Meinungsaustausch zu verschaffen. 3. Zur Drittwirkung der Grundrechte: Mit dem gebotenen Ausgleich der kollidierenden Grundrechtspositionen nach dem Grundsatz der praktischen Konkordanz wäre es unvereinbar, wenn die Antragsgegnerin gestützt auf ein virtuelles Hausrecht [ ] auf der von ihr bereitgestellten Social-Media-Plattform den Beitrag eines Nutzers, in dem sie einen Verstoß gegen ihre Richtlinien erblickt, auch dann löschen dürfte, wenn der Beitrag die Grenzen zulässiger Meinungsäußerung nicht überschreitet. ...." Zit.: Ende |
Quellen:
https://www.facebook-sperre.de/
https://www.facebook-sperre.de/olg-muenchen-weist-facebook-in-die-schranken/
https://juergenfritz.com/2018/07/25/doppelte-ohrfeige-fuer-facebook/
https://www.facebook-sperre.de/?gclid=EAIaIQobChMIp7Da5qap5QIVUOR3Ch0XxgpEEAAYASAAEgJeRvD_BwE
Facebook darf also
zumindest in Europa nichts sperren oder löschen, was nicht nachweislich mit den Gesetzen der jeweiligen EU-Länder kollidiert.
Das wäre nach EU-Recht dann nämlich eindeutig eine illegale Zensur und massive Unterdrückung der freien
Meinungsäußerung.
Ich habe die betreffende Kanzlei REPGOW diesbezüglich angeschrieben, aber
bisher leider noch keine Antwort erhalten.
Ebenso habe ich per E-Mail Facebook um eine Stellungnahme
gebeten.
Bin gespannt, ob und wie es nun mit meinem Account weitergeht!
DER TECHNODOCTOR
(Stand: 07. November 2019)
UPDATE Dezember 2019
Seit Ende November
ist mein Account nun wieder verfügbar.
Warum er gesperrt war, konnte ich bisher nicht herausfinden.
In Postordner meines Accounts für interne Nachrichten fanden
sich lediglich folgende Einträge:
DDer Beitrag wurde ansonsten kommentarlos geschlossen. |
DER TECHNODOCTOR
(Stand: 06. Dezember 2019)