Zwangsportale


Schon lange ist es gängige Praxis mancher Provider,
sich ungefragt via Registry fest als Startseite
im jeweiligen Browser einzutragen oder
sogar die gewünschte URL

bei jeder Neueinwahl zunächst einmal
durch
die eigene Startseite zu ersetzen.


Natürlich kann man im letzten Fall selbst zuerst genau diese
Provider-Startseite aufrufen und anschließend gleich wieder wegklicken.
Zuweilen ist es aber auch erwünscht und sinnvoll,
einen Link aus einem anderen Programm oder einer E-Mail
heraus
sofort zu öffnen oder von einer bestehenden FTP oder
E-Mailverbindung
gleich zu einer bestimmten URL zu wechseln.
Auch kommen manche Downloadmanager mit solchen
Providerpraktiken schlecht klar und brechen einen laufenden
Download entweder spontan ab oder verweigern völlig den Dienst,
etwa wenn man versucht, die Einwahl aus dem Programm heraus zu starten.

Ich hatte dieses Problem z.B. mitdem Powertarif
von
freenet.de und ärgerte mich permanent darüber,
dass mühevoll per Hand eingegebene, komplexere URLs
(Deeplinks etc.) regelmässig von der
Freenet Seite verdrängt und dabei meist noch völlig
aus der Adresszeilenhistory gelöscht wurden.

Ausserdem mischte sich trotz Verwendung
aller möglicher Filter und Proxyserver bei einer erfolglosen
Suche z.B. mit
Google.de immer
wieder ungefragt die
Freenet-Suchmaschine ein
um dann meist ebenfalls zu melden, dass sie
"
...zum gewünschten Begriff leider
keine Ergebnisse finden konnte....
"

Die Tatsache, dass man aber selbst überhaupt keinen Suchbegriff
in diese Maschine eingespeist hatte, lässt sehr wohl ein
berechtigtes Misstrauen aufkeimen, wie ernst es Freenet

eigentlich wohl mit dem
Datenschutz nehmen mag....?

Der folgende Beitrag ist nur eine von mehreren Möglichkeiten,
ein derartiges
"Browser-Hijacking" abzuwürgen.
Sie benötigen dazu lediglich ein Filterprogramm wie
Webwasher
und einige Minuten Zeit zur
Grund Konfiguration.

Nachdem diese abgeschlossen ist, können Sie
weitere Regeln definieren um bestimmte Webseiten
völlig unterdrücken, wie Sie in den folgenden Screenshots
am Beispiel derlästigen Freenetseite sehen werden...


1. Bei jeder ersten Einwahl mit Aufruf einer beliebigen
URL drängt sich zuerst diese Startseite in den Browser....
Dies erfolgt durch eine zwangsweise Umleitung
der Anfrage durch den Zugangsservers an
die
rot markierte Adresse.
Der
grün umrandete Index entspricht dem jeweiligen
Kalendertag und ist folglich auch an
jedem Tag anders.

Erst nach Aufbau oder Wegklicken dieser Seite
kann die gewünschte Adresse, notfalls nach Neustart
des Browsers, ohne weitere Störungen
aufgerufen werden.

Um dieses Zwangsportal abzustellen
verfahren Sie bitte wie folgt:


2. Aktivieren Sie auf der Webwasheroberfläche
die Zugriffskontrolle durch Setzen der beiden Häkchen
vor "
Zugriffskontrolle" und unter "Blockierung".

Dann können Sie entweder das komplette Freenet
Angebot durch Eintragen der URL wie im Bild
unten blockieren.....

...oder Sie blockieren durch genaue Angabe
der einzelnen
Teil-URLs ausschließlich
nur die unerwünschten Seiten, wie Sie das
im folgenden Screeny sehen können.

3. Blockade von Teil-URLs erfolgt ebenfalls
durch Eintrag in das Eingabefeld
des Webwashers.
Hier wurde aber nur die aktuelle Startseite von Freenet,
am
22. Kalendertag des laufenden Monats gefiltert.
(Um
alle Kalendertage zu erfassen,muß der INDEX
weggelassen werden, wie Sie in der
übernächsten Grafik sehen können....)
Die Blockade führt dann nach zu folgender
Fehlermeldung des Browsers (IE):
Um dieses unelegante Ergebnis ein wenig zu verfeinern
kann man aber auch zu einer beliebigen Webadresse
(der eigenen Homepage etc.) umleiten lassen
und dann von dort aus
manuell, über die Favoriten,
oder auch einfach aus der
History
von
Adressleiste bzw. Verlauf die ursprünglich
eingegebene Url wieder öffnen.
Wie das funktioniert, sehen Sie in der nächsten Grafik:

3. Blockade von mehreren Teil-URLs mit Umleitung
Im Beispiel wurde nun der laufende Index (22)
weggelassen, auch noch die URL der lästigen
Freenet
Suchmaschine eingefügt
und auf eine ganz spezielle
Webseite umgeleitet, die ich eigens
für diesen Zweck
auf
meinem Server abgelegt habe.
Die Adresse lautet:

www.technodoctor.de/autoclose.htm


Selbstverständlich können
auch Sie diese Webadresse
zwecks Umleitung in
Ihren Webwasher eingeben.

Statt der Explorerfehlermeldung
öffnet sich nun folgende Seite:
Je nach Browser (Opera, Netscape) schließt
sich diese Seite dann sofort wieder von selbst,
oder fragt im Falle des Internet Explorers nach,
ob Sie das Schließen erlauben.

Klicken Sie auf JA, wird das aktuelle Fenster
bei weiterhin bestehender Internet-Verbindung
geschlossen und kann anschließend sofort mit beliebiger
Zieladresse neu gestartet werden.

Klicken Sie auf NEIN, bleibt das Autoclosefenster
eben bestehen und Sie können mit Ihrem Browser
ebenfalls wie gewohnt weiterarbeiten
und ihre gewünschte Adresse aufrufen.

Bitte beachten Sie, dass sich im weiteren Verlauf zwar
keine unerwünschte Startseite mehr öffnen wird,
aber jeder weitere Versuch der Freenet Suchmaschine
erneut geblockt und dann automatisch
wieder zu meiner Autocloseseite führen wird.

Dafür lassen sich jetzt aber wieder problemlos
alle Downloads, Updates aus Programmen,
sowie Links aus E-Mails oder
bestehenden FTP Verbindungen heraus
ausführen ohne unterbrochen oder
in einer anderen Weise gestört zu werden.



Weitere Links zum Thema:

Es gibt auch einige andere Filterprogramme, die das Abwürgen
von Zwangsportalen usw. recht gut beherrschen.
Sie können dies den einschlägigen Foren entnehmen,
wenn Sie sich die weiterführenden Links zu diesem Thema anschauen.

http://www.buerschgens.de

http://www.teltarif.de/forum/a-freenet/134-2.html

http://www.teltarif.de/forum/s9891/1-7.html


Meine Meinung:

Provider kassieren auch ohne Zwangsportale schon genug Geld für
ihre Leistungen. Immerhin kostet der Aufbau der Startseite den Kunden
wertvolle Online Zeit und unterbricht nicht selten laufende Downloads
während oder kurz vor ihrer Fertigstellung.
Je nach verwendetem Downloadmanager lässt sich der bereits erfolgte
Datentransfer nicht einfach fortsetzen, sondern muß u.U.
komplett wiederholt werden.
Zuweilen werden Dateien auch trotz scheinbar komplettem Download
schon während der Datenübertragung durch den Hijacking-Versuch
beschädigt und führen dann später beim Ausführen bzw. Öffnen der Files
zu rätselhaften Fehlermeldungen wie Laufzeitfehler etc.
und sogar Totalabstürzen mancher Systeme.

Das Unterdrücken von Werbemeldungen, Popupfenstern
und Zwangsportalen ist also durchaus legitim,
da der zahlende Nutzer Anspruch auf einen störungs- und werbefreien
Zugang hat.
Das Argument einiger Anbieter, dass Sie angeblich
nur durch Zwangsportale usw. ihre "ach so günstigen Tarife"
erhalten können, und diese Praktiken letzten Endes den Kunden
zugute kämen, empfinde ich als üble Zumutung.
Ich persönlich zahle lieber ein paar Cent pro Min mehr, wenn
ich mir dafür viel Ärger und Zusatzprogramme ersparen kann.

Der übliche Preiskampf der Provider um durch Pfennigfuchserei
attraktiver als die Konkurrenz zu erscheinen ist,
wie jede Mischkalkulation, einzig und allein Sache eines
vernünftigen Managements mit transparenten und stabilen
Leistungsangeboten und sollte auf keinen Fall
durch versteckte Folge -oder Mehrkosten
auf dem Rücken und Geldbeutel der Kunden ausgetragen werden.

DER TECHNODOCTOR


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