E-Mail-Lyrik:
Gedichte und Sprüche......
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1.
I ch
aber bleibe
Und werde auf dich warten,
Bis in das Wehen
All meines schwarzen Haares
Der Rauhreif sich gesetzt hat.
Tanka aus einer der
ältesten Gedichtssammlungen Japans,
den Versen der Kaiserin Iwa-no-Hime (um 350 n.Chr.)
Quelle: EPROM
2.
N ächtlicher
Schneefall
Die Verwandlung der Welten
Lautlos geschehen
© Haiku von EPROM (*1941)
3.
G äbe
es die letzte Minute nicht,
so würde niemals etwas fertig.
Mark
Twain (1835 - 1910)
Quelle: EPROM
4.
I m
Mondschein abends
Welkt auch mein Herz dahin nun,
Da weisser Tau sich
Auf meinen Garten setzte,
Wo laut die Grillen zirpen.
Yuhara-no-Ôkimi
(um 730 n.Chr.)
aus den Manyôshû, japanische TANKA,
Fünfzeiler, Vorläufer der dreizeiligen Haiku
Entstanden ca. 350 760 n.Chr.
Quelle: EPROM
5.
Himmlischer Funke
Rosenblätter,
samtene Blüten
Tau ummantelt schwebt er sacht
Fliederduft vergessene Stunden
Kindertraum im Duft erwacht
Lichtgelb strahlt Zitronenfalter
Trocknet Flügel, sonnt sich klar
Augenblick im Lebensrausche
Magisch funkelnd, himmlisch rar.
Gottes Kuss behaucht die Erde
Sanft verwandelnd jetzt und hier
Neigt das Oben sich zum Unten
Fühlst als Liebe du in dir.
© Ursula Labey, 14./15.04.09
www.ursula-labey.de
6.
In allem
Prächtig
ist, du wirkst in allem.
In der Welten Urgrund lebt
göttliches Bewusstsein ewig
im Durchdringen uns erhebt.
Was du je als Form erschaffen,
wähnt sich eigen, wähnt sich "ich"
bis die Umkehr und Erkenntnis klärt
es gibt nur Eins, nur Dich.
So erlebst du in der Zweiheit,
was in Einheit nie geschieht.
Und von dem Erfahrenen zeuget,
was der Mensch als wirklich sieht.
Im Vergehen und im Altern
wird der Irrtum offenbar.
Stille ist der Wahrheit Wesen,
die dem Blick verschlossen war.
© Ursula Labey, 08.07.07
www.ursula-labey.de