Funktechnik 3

Die bisher besprochenen Techniken zur Erzeugung und Modulation von hochfrequenten Trägersignalen bedienten sich fast ausschließlich mechanischer Anordnungen und später der Elektronenröhren, als Gleichrichter, Verstärker oder Oszillator. Auch die ersten brauchbaren Rundfunkempfänger und Sender waren seinerzeit ausschließlich mit Röhren aufgebaut, von dem Eisen- oder Kupfersulfidkristall der primitiven Detektorempfänger einmal abgesehen. Die folgende Grafik zeigt den Versuchsaufbau einens solchen Detektorempfängers und sein Schaltbild.An der großen Spule befinden sich im oberen Tei rechts und links zwei Telefonbuchsen, an denen jeweils Antenne und Erdung(Wasserleitung) angeschlossen werden.Dann schließt man an den beiden Buchsen vor dem Abstimmkondensator lediglich noch einen hochohmigen(!) Kopfhörer an und versucht bei einer bestimmten Einstellung des Kristalldetektors mittels des kleinen Hebels etwas zu hören.-In der Regel hört man dann auch mehrere Sender gleichzeitig, da diese Anordnung ohne selektierende Filter derart breitbandig empfängt, dass auch mit dem Abstimmkondensator nur eine sehr grobe Trennung weiter auseinanderliegender Sender möglich ist.-Hat man einen starken Lokalsender gefunden, ist dieser aber in der Regel so laut, dass er die anderen Stationen meist überdeckt und so trotzdem ein relativ störungsfreier Empfang möglich wird.

Man beachte, dass dieses UR-Radio keinerlei Batterien oder sonstige Stromversorgungen benötigt, sondern seine gesamte Betriebsenergie ausschließlich aus dem elektromagnetischen Wechselfeld des empfangenen Senders bezieht.-Dementsprechend hängt die Lautstärke auch gewaltig von der Stärke der einfallenden Station ab.

Detektorempfänger-Versuchsaufbau
Schaltbild

Das vorstehende Beispiel arbeitet mit einem sogenannten Kristalldetektor zur Gleichrichtung der empfangenen Hochfrequenz. Die Grafik zeigt den prinzipiellen Aufbau dieses Bauelementes, welches man wohl mit Berechtigung als Stammvater der Halbleiter bezeichnen könnte.-Aus ihm gingen schließlich die ersten Germaniumdioden und Germaniumtransistoren hervor, die ich an anderer Stelle noch ausführlicher erklären werde.

Kristalldetektor

 

zunächst einmal versuchte man aber, den umständlich zu handhabenden Kristalldetektor durch eine Diodenröhre zu ersetzen, was durch die niedrigen Verluste der hochohmigen Röhre auch zunächst recht vorteilhaft erschien.Zudem arbeitete sie immer zuverlässig und mit reproduzierbaren Ergebnissen, da sie nicht ständig neu justiert werden mußte wie der Kristalldetektor.Nachteile waren die nun erforderliche Heiz- und eine zum Betrieb nötige, hohe Anodenspannung. Man nennt diese primitive Empfängerschaltung auch Audionschaltung und die benutzte Diodenröhre Audionröhre.Das folgende Bild zeigt den Versuchsaufbau eines solchen Audiongleichrichter-Empfängers.

Links sind wieder die Buchsen für Antenne und Erdung, rechts kann man von hinten auf die nun notwendigen Buchsen für Spannungsversorgung und Abstimmteil sehen, welches in diesem Aufbau noch extern angeschlossen werden muß.Die Audionröhre dient hier ausschließlich als Hochfrequenzgleichrichter und hat somit auch keine verstärkende oder frequenzbestimmende Funktion.

Röhrenempfänger-Versuchsaufbau
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