Der Schaltplan:

Ein Schaltplan oder auch Stromlaufplan ist nichts weiter als ein grafisches Schema zum Festlegen eines Schaltungsaufbaues.

Eine Schaltung dagegen ist eine elektrische Funktionsgruppe, die aus der Zusammenstellung und sinnvollen (elektrischen und mechanischen) Verbindung einzelner Komponenten (Bauteile) untereinander besteht. Man unterscheidet dabei zwischen "fliegendem Aufbau" mit freier Verdrahtung und "Platinenaufbau" mit Verdrahtung durch fest auf einer Platine ( Zum Beispiel Pertinaxplatte) aufgebrachten Leiterbahnen, zumeist aus Kupfer.

In diesem Falle gibt es zahlreiche Variationen: In der Regel werden aber die Anschlussdrähte und Stifte der einzelnen Bauteile durch gebohrte Löcher auf der Platinenoberseite (Komponentenseite) gesteckt und im klassischen Falle von unten (Leiterbahnseite oder Kontaktseite) mit den Leiterbahnen in sogenannten Lötaugen verlötet. Eine Besonderheit stellen Schaltungen mit SMD Bauteilen (SMD = Surface Mounted Devices) dar: Hier werden die ziemlich winzigen SMD Teile mittels eines Klebers und einem speziellen Lot von oben und direkt auf und zwischen den ebenfalls oben liegenden Leiterbahnen fixiert. Wird eine Schaltung in SMD- oder herkömmlicher Technik dann zusätzlich noch in ein kleines Gehäuse eingebettet, etwa um sie als feste Funktionsgruppe in einer anderen Schaltung weiterzuverwenden, spricht man auch von einem Modul.

Der Schaltplan selbst besteht nun aus einer Zusammenstellung von Symbolen der später in der Schaltung tatsächlich verwendeten Bauteile, die grafisch durch Linien untereinander verbunden sind um auf diese Weise die späteren Leiterbahnen und Lötpunkte zu symbolisieren. Ein Schaltplan ist also erst einmal nur eine Art schematischer und vereinfachter Bauanweisung, die sich aber im wesentlichen auf die bloße Aufzählung und Verbindung der Komponenten untereinander beschränkt. Die genaue Anordnung und Verdrahtung wird (Abgesehen vom "fliegenden Aufbau") im Platinenlayout festgelegt, wie das folgende Beispiel zeigt:

Schaltplan (Ausschnitt) Layout (Ausschnitt)

Bestückungsseite

Layout (Ausschnitt)

Lötseite

Diese Layouts wurden früher ausschließlich in Handarbeit angefertigt, mittels Pauspapier oder phototechnischen Verfahren auf ein- oder doppelseitig kupferbeschichtete Pertinaxplatten übertragen, die späteren Leiterbahnen mit einem ätzfesten Speziallack geschützt, und die ungeschützten,überflüssigen Kupferflächen der Platinen dann mittels im Handel erhältlicher Chemikaliensätze in einem Eisen(III)chloridbad weggeätzt, was bei anspruchsvolleren Schaltungen einen ziemlichen Arbeits- und Zeitaufwand erzeugte.

Heute kann man glücklicherweise mittels sogenannter CAD-Programme Schaltungen und Layouts direkt am PC und gleich in den richtigen Rastermaßen (Wichtig, damit die Teile später auch in die Bohrungen passen!!!) entwerfen, ausdrucken und an (mittlerweile recht preiswerte!!) Spezialfirmen schicken, die daraus dann maschinell geätzte und gleich lötfertig vorgebohrte Platinen produzieren, welche man per Post nach kurzer Zeit wieder zugestellt bekommt. Damit wird nicht nur jede Menge Zeit und Material gespart, sondern man muß sich auch nicht länger mit der Entsorgung verbrauchter Chemikalien und teurem Ausschuss herumschlagen.

 


Schaltpläne verwenden unter anderem folgende Grundsymbole zur Kennzeichnung der Komponenten:

Es soll hier nicht verschwiegen werden, dass manchmal auch verschiedene, gleichberechtigte Versionen eines Symboles (Zum Beispiel NEUE und ALTE Schreibweisen) friedlich nebeneinander existieren. Den Laien mag dies vielleicht verwirren, dem Profi dagegen fällt es oft noch nicht einmal auf.

Natürlich sind die abgebildeten Zeichen nur ein winzig kleiner Bruchteil aller heute gebräuchlichen und möglichen Zeichen. Alleine schon in der Digitalelektronik sind unzählige weitere zum Teil recht unbekannte Standardsymbole üblich, oft ergeben sich die Bedeutungen solcher Sonderzeichen aber auch ganz von selbst. Bei speziellen Symbolen in meinen Seiten verweise ich auf deren genaue Typenbezeichnungen im Schaltbild oder auf den laufenden Text.

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