Prolog: Keine Ahnung, warum Regeln immer golden sein müssen. Aber ich will nicht quertreiben. Daher:

Die Goldenen Regeln für schlechtes HTML


(Version 0.70 o vom 4.7.1997)

Vorwort:

Diese Abhandlung soll allen als Leitfaden zur Seite stehen, die sich um schlechte HTML - Gestaltung verdient machen wollen. Er sei zur Mahnung gedacht all denen, die den wahren Weg noch nicht gefunden haben.

Danksagung:

Danken möchte ich denjenigen, die mir durch ihr Vorbild die Idee zu diesem Werk lieferten und all jenen, die mir weitere Entdeckungen kühner Gestaltung kolportierten.

Weiter gehts!

Dieses Dokument wird in kurzen Abständen erweitert werden. Viele leerreiche Beispiele werden Sie auf den linken Weg führen. Achten Sie auf das Neu! - Zeichen auf der Heimatseite: http://www.karzauninkat.com/Goldhtml/

 

Übersicht:


  1. Lesen Sie keine Anleitungen.
  2. Benutzen Sie immer die allerneuesten Tags.
  3. Empfangen Sie die Besucher mit Frames.
  4. Schicken Sie die Leute erstmal Brauser holen.
  5. Benutzen Sie viele und große Grafiken.
  6. Codieren Sie keine Sonderzeichen und Umlaute.
  7. Verwenden Sie große Imagemaps.
  8. Bauen Sie viele Gifs und Java Applets ein.
  9. Baustellenschilder sind wichtig.
  10. Nutzen Sie die Statuszeile des Brausers.
  11. Vereinfachen Sie die Navigation.
  12. Lassen Sie überflüssige Tags weg.
  13. Lassen Sie die <ALT> Angabe bei Grafiken weg.
  14. Benutzen Sie so viele Features wie nur irgend möglich.
  15. Schachteln Sie komplizierte Frames.
  16. Der <NORESIZE> - Tag ist ein Muß.
  17. Verwenden Sie viele Ausrufezeichen!!!
  18. Text muß blinken.
  19. Schreiben Sie immer für einen bestimmten Brauser.
  20. Zapfen Sie Sie fremde Sourcen an.
  21. Entwerfen Sie immer für eine bestimmte Bildschirmauflösung.
  22. Nutzen Sie ausgiebig das horizontale Scrolling.
  23. Verschleiern Sie die inhaltliche und logische Struktur.
  24. Linken Sie alle Suchmaschinen auf der ersten Seite.
  25. Bauen Sie rätselhafte Links.
  26. Schreiben Sie Riesendokumente.
  27. Verwenden Sie viele Farben und Schriftgrößen.
  28. Strukturloses Grau ist was Edles.
  29. Monochrom ist augenschonend.
  30. Rauhfaser als Hintergrund ist genial.
  31. Offline - Tests sind überflüssig.
  32. Keine Images auf CD.
  33. Schreiben Sie Links mal groß, mal klein.
  34. Beantworten Sie Kritik adäquat.
  35. Distanzieren Sie sich vom gemeinen Volk.
  36. Verzichten Sie auf Meta - Informationen.
  37. Plazieren Sie einen Besucherzähler ganz oben auf der Seite.
  38. Begrüßen Sie wie die Profis.
  39. Geheimtip: Geheime Baustellenlinks.
  40. Betonen Sie Ihre Einzigartigkeit.
  41. Gestalten Sie Dokumente ausschließlich mit Grafiken.
  42. Rechtschreibung ist trivial.
  43. Verschweigen Sie nichts.
  44. Packen Sie alles in eine Tabelle.
  45. Vereinheitlichen Sie die Linkfarben.
  46. Ohne JavaScript geht nix.
  47. Geben Sie die URL Ihres Dokumentes nicht noch mal an.
  48. Fordern Sie zum Ändern des Systemfonts auf.
  49. Erzeugen Sie Dynamik durch ständiges Nachladen.
  50. Ignorieren Sie die festgelegte Farbpalette.
  51. Linken Sie fremde Seiten in einen eigenen Frame.
  52. Kündigen Sie Updates weit im Voraus an.
  53. Sagen Sie ruhig, daß Sie eine tolle neue Seite haben.
  54. Üben Sie sich im Plätzchenweitwurf.
  55. Erfreuen Sie die Kryptologen und Denksportler.
  56. Referenzieren Sie Überraschungsgrafiken.
  57. Ziehen Sie klare Grenzen.
  58. Offline ist Out. Wenigstens für Oldtimer.
  59. Viele Fenster für viele Informationen.
  60. Titel sind was für Anfänger.
  61. Kommentieren Sie gründlich.
  62. Je Meta, desto Profi.
  63. Viel Text ist gesund.
  64. Kleine Fenster sind out.
  65. Verzichten Sie auf Anti - Aliasing.
  66. Logos müssen groß sein.
  67. Machen sie Musik!
  68. Ein Umzug ist immer ein Erlebnis.
  69. Checken Sie keine Links.
  70. Schreiben Sie Riesenlisten.

  1. Das Wichtigste zuerst: Lesen Sie keine Anleitungen, FAQs, Readme - Files zu HTML. Reine Zeitverschwendung. In den Newsgroups und Foren gibt es genug kompetente Leute, die mit großer Geduld immer wieder dieselben einfachen Fragen beantworten. Völlig kostenlos noch dazu! Konsequenterweise sollten Sie an dieser Stelle aufhören zu lesen. Wer trotzdem weiterliest, macht das auf eigene Gefahr. Eltern haften für Ihre Kinder.
  2. Benutzen Sie immer die allerneuesten Tags, die möglichst nur die alleraktuellsten Brauser beherrschen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn die Informationen, die Sie anbieten, ein breites Publikum erreichen sollen. Nur so werden sich alle immer die neuesten Beta-Brausers holen und die Entwicklung wird rasant vorangetrieben.

    So können zur Zeit nur der Netscape Navigator 4 (Communicator) und der Microsoft Internet Explorer 3.0 den <FRAMEBORDER> - Tag, mit dem man Frames ohne Rahmen erstellen kann. Genauso verhält es sich mit dem <MULTICOL> - Tag, mit dem Mehrspaltensatz möglich sein wird und dem <FONT FACE>-Tag, der die Verwendung verschiedener Fonts auf einer Seite zulässt. Die beiden Brauser gibt es in der Endversion schon seit 20.August 1996. Genug Zeit zum Updaten. Die neuen Tags sofort verwenden!


  3. Empfangen Sie Ihre Besucher mit einer schönen Frames - Seite. Verzichten Sie auf komplizierte <NOFRAME> Bereiche, die den Besucher nur in Verwirrung stürzen. Wer keine Frames kann, muß sich entsprechenden Brauser eben besorgen. Siehe auch nächster Tip.
  4. Breiten Sie auf der ersten Seite eine große Zahl möglichst animierter Buttons aus, die zu den Sites mit allen verschiedenen Brausern führen, mit denen Ihre Seite am Besten betrachtet werden soll. Sie beweisen damit, wie toll Sie sich in der Szene auskennen. Vergessen Sie auch nicht, den Verweis dann auf die Hauptseite der Firma und nicht etwa auf die Downloadseite zu setzen. Der Besucher ist Ihnen dankbar, wenn er sich ausführlich durch viele Verzeichnisebenen klickern darf, bevor er dann tatsächlich den Brauser seiner Wahl downloaden kann.
  5. Benutzen Sie viele und große Grafiken. So muß sich kein Brillenträger mit briefmarkengroßen Abbildungen die Augen belasten und Sie können Ihr grafisches Talent voll präsentieren. Nebenbei wird so der Druck auf alle Beteiligten erhöht, endlich für mehr Bandbreite im Netz und damit Übertragungskapazität zu sorgen.
    Speichern Sie Ihre Grafiken grundsätzlich mit voller Farbtiefe und möglichst geringer Kompression. Schließlich soll ja die volle Qualität beim Betrachter ankommen. Jeder ist selbstverständlich bereit, dafür lange Ladezeiten in Kauf zu nehmen. Bestimmt!
  6. Codieren Sie keine Sonderzeichen und Umlaute. Schreiben Sie ohne dieses lästige &auml; oder &szlig; frisch von der Leber weg. Wenn Ihre Besucher Ihre Seiten ohne Zeichensalat lesen wollen, sollen sie gefälligst das gleiche Betriebssystem und denselben Zeichensatz benutzen wie Sie. Denn Ihres ist zweifellos das optimale Computersystem. Sonst würden Sie es ja nicht benutzen, oder?
  7. Verwenden Sie zur Navigation immer große Imagemaps und verzichten Sie darauf, Verweise alternativ auch als Text anzubieten. Die Textzeilen stören Ihre mühevolle Gestaltung und der Betrachter klickt sich womöglich weiter, noch bevor die Grafik ganz geladen ist. Auf jeder Seite sollte eine komplette neue, schöne große Imagemap - leicht verändert - die Navigation übernehmen.
    Wenn Sie die Begrüßungsseite ausschließlich mit einer Imagemap ohne eine Zeile Text gestalten, können Sie ruhig ausnahmsweise einen grafischen Link auf eine Textversion einbauen. Ihr guter Wille wird erkennbar, das reicht vollkommen aus. Es ist absolut unerheblich, daß der Link von Text - Brausern und solchen mit abgeschalteter Grafikoption weder angezeigt wird noch anklickbar ist.
  8. Bauen Sie so viele Animated Gifs und Java Applets ein wie nur möglich. Das Netz krankt immer noch an seiner statischen Präsentation. Bringen Sie ein bißchen Bewegung in den Laden! Je mehr gleichzeitig zu sehen sind, desto besser. Siehe auch Regel 14.
  9. Ganz oben auf der ersten Seite muß ein - möglichst animiertes - Baustellenschild plaziert sein. Zumindest müssen Sie den Besucher frühestmöglich darauf hinweisen, daß die kommende Site "Under Construction" ist und dauernd geändert wird. Denn das ist absolut ungewöhnlich im WWW.
  10. Die Statuszeile der Brauser ist ein prima Platz für Zusatzinformationen, die nicht auf die Seite passen. Es gibt so viele JavaScripten zur freien Verfügung. Ein schöner langer Scrolltext bringt die Info ohne Umwege direkt zum Betrachter. Wer will schon wissen, ob und wie lange noch nachgeladen wird oder wie die URL des Verweises ist, über den man mit dem Mauszeiger fährt? Kein Mensch.
  11. Vereinfachen Sie die Navigation innerhalb eines Dokumentes, indem Sie auf jegliche internen Links verzichten. Fürs Blättern gibt es schließlich die eingebauten formschönen Buttons des Brausers, zum Scrollen dient die gleichnamige, serienmäßig mitgelieferte Leiste rechts. Wozu den Leser mit internen Links, wie "zurück zum Seitenanfang" verwirren?
  12. Lassen Sie bei Bildreferenzen die Angabe zu Breite, Höhe, und alternativem Text im <IMG> - Tag weg.
    Erstens weiß das Bild selber, wie groß es ist und Sie können sich die Arbeit sparen. So gerät auch das HTML-Dokument kompakter und wird schneller geladen.
    Zweitens werden die Netscape-Programmierer zusätzlich unter Druck gesetzt, JavaScript endlich ohne die lästigen <WIDTH=...> und <HEIGHT=...> funktionieren zu lassen.
    Drittens steht dann Ihr Text immer dicht zusammen und springt lustig auseinander, wenn die dazwischen liegende Grafik geladen wird. Noch ein Beitrag zu mehr Bewegung im Netz.
  13. Vor allem bei Grafiken, die als Verweis-Buttons dienen, ist es enorm wichtig, die <ALT=...>-Angabe (die erscheint, wenn die Grafik nicht geladen ist - aber das wissen Sie ja) wegzulassen. Sonst könnte ja jemand auf die Idee kommen, auf einen Button zu klicken, der noch gar nicht geladen ist und Ihre ganze Arbeit für diesen Button wäre für die Katz.
  14. Benutzen Sie so viele Gimmicks und Frames wie nur irgend möglich. Das bringt den Betrachter nicht in die Verlegenheit, sich auf irgend etwas konzentrieren zu müssen. Er kann vielmehr alles auf einmal genießen.
  15. Eine hohe Zahl möglichst kompliziert geschachtelter Frames mit Kreuz- und Querverweisen und ständigem Nachladen beweist alles Besuchern, wie sehr Sie die Fähigkeit haben, komplexe Materie zu durchdringen und zu beherrschen. Viele Aufträge als Webdesigner sind Ihnen sicher.
  16. Verwenden Sie immer bei Frames den <NORESIZE> tag. Es ist eine Frechheit von Seitenbesuchern zu glauben, sie könnten die geniale Bildschirmaufteilung des Autors ändern. Schließlich haben Sie sich was dabei gedacht! Jeder ist selber schuld, wenn er mit vorsintflutlichen 14 Zoll Monitoren arbeitet und daher die Grafiken nicht ganz im Fenster angezeigt bekommt oder jede Zeile einzeln scrollen muß.
  17. Verwenden Sie in zentralen Aussagepunkten möglichst viele(!) Ausrufezeichen!!! Nur so(!) können Sie erreichen, daß zentrale Aussagen niemals(!!!) übersehen werden!!!!!!
  18. Text muß blinken, damit er gelesen wird. In jedem Absatz sollte zumindest ein Wort oder eine Zeile die Aufmerksamkeit durch stetiges Blinken auf sich ziehen. Sie erleichtern das Weiterklicken enorm, wenn Sie auch die Links blinken lassen. Blinklinks sozusagen. Echt gut.
  19. Schreiben Sie immer für einen bestimmten Brauser; verraten sie aber nicht für welchen. So gewinnen Sie auch die Freunde des interaktiven Agierens, die das bewußte Herausfinden von Inkompatibilitäten schätzen und oft bei Ihnen vorbeischauen. Nebenbei lernen die Besucher noch, was ihr Brauser alles nicht kann und haben beim nächsten Mal bestimmt den richtigen dabei.
  20. Benutzen Sie ungeniert Grafiken, Fotos, JavaScrips und Applets von anderen Seiten und machen Sie sich keine Gedanken über Copyrights. Die sind nur was für Langweiler, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben. Nur die "Link me" Buttons können Sie rechts liegenlassen. Wer will die schon?

    Goldbutton zum Mitnehmen Klau mich.


  21. Entwerfen Sie immer für eine bestimmte Bildschirmauflösung. Am besten 1280 x 1024. Sie gewinnen Gestaltungsfreiraum. Machen Sie sich keine Gedanken über Leute mit kleineren Bildschirmen. Diese sind nur noch sehr vereinzelt anzutreffen; zudem gibt es ja die horizontale Scrolleiste.
  22.  Nutzen Sie ausgiebig das horizontale Scrolling. Diese besondere, aus unverständlichen Gründen recht seltene Art der Bildschirmaufteilung zieht Betrachter ganz besonders in ihren Bann. Je häufiger beim Lesen einer einzigen Zeile der Text über den Bildschirm gezogen werden muß, desto größer die interaktive Herausforderung und damit Freude beim Leser. Präformartierter Text bietet sich wunderbar dazu an. Oder auch Riesentabellen. Und als Schmankerl noch ein paar Grafiken? Gerne!          

  23. Verschleiern Sie nach besten Kräften die inhaltliche und logische Struktur Ihrer Seiten. Nichts verwirrt den Besucher mehr als ein klares Konzept. Schließlich ist das Netz ja auch chaotisch und unstrukturiert aufgebaut. Da können Sie nicht einfach einen Kontrapunkt setzen.
  24. Wenn Sie eine Linkseite einbauen, überraschen Sie Ihre Besucher mit Verweisen zu Suchmaschinen wie Alta Vista und Yahoo. Die kennen die allerwenigsten und sind Ihnen dankbar für die Orientierungshilfe. Oder, noch besser: Plazieren Sie die Links gleich auf der Einstiegsseite, ganz oben. Denn der Grund für den Besuch Ihrer Seite ist bestimmt immer der, sofort zu den schicken Suchmaschinen zu entschwinden.
  25. Ihre internen Links sollten Sie so unauffällig oder wenigstens so rätselhaft wie möglich präsentieren. Einige überraschende Verweise tragen ganz erheblich zur Attraktivität der Seiten bei.
  26. Bauen sie oft Riesendokumente, die lange Ladezeiten benötigen. Unterlassen Sie es bitte, darauf hinzuweisen, daß dem Verweis ein umfangreiches Dokument folgt. So nehmen Sie dem Besucher nicht die Vorfreude auf einen gelungenen Download. Auch wenn Sie eine Datei zum Download anbieten, ist es nicht nötig, deren Größe zu nennen. Wozu gibt es schließlich moderne Brauser, die die Downloadzeit kalkulieren?
  27. Verwenden Sie bei jeder Gelegenheit viele unterschiedlich große und farbige Fonts. Die Lesbarkeit wird enorm verbessert, Sie erreichen eine gesteigerte Aufmerksamkeit, mehr Lesefreude und der Betrachter freut sich zu sehen, wie viele Farben es doch gibt. Wenn Sie die Schrift dann auch noch blinken lassen, wird die Begeisterung keine Grenzen kennen.
  28. Alternativ können Sie auch auf jegliche farbige und strukturelle Gestaltung verzichten. Ein schönes, harmonisches Grau mit leuchtend schwarzer Schrift schafft einen gediegenen Kontrapunkt zu all der verkrampften Buntheit im Netz. Verzichten Sie dann auch auf jegliche Formatierung, auf Absätze, Gliederungspunkte und Unterteilungen. Es geht doch nichts über einen gepflegten Textblock über 927 Zeilen. So ziehen Sie den Leser garantiert in Ihren Bann
  29. Gestalten Sie öfter mal monochrome Seiten. Graue Schrift auf schwarzem Hintergrund ist zum Beispiel eine enorm augenschonende Kombination. Passen Sie gerne auch mal die Farbe der Links der des Hintergrundes an. Die Optiker Ihrer Besucher werden es Ihnen danken.
  30. Kleben Sie eine schöne weißgraue Rauhfasertapete als Seitenhintergrund auf. Wie in Ihrem Wohnzimmer. Sowas hat sonst niemand. Man fühlt sich gleich wie zu Hause. Oder eine wilde, psychedelische Komposition. Schließlich sind die siebziger mega - in, nicht wahr?
  31. Machen Sie keinen Offline - Probelauf ihrer WWW - Site. Die Pop-up Fenster der Fehlermeldungen bei JavaScript und bei fehlenden Grafiken haben einen ganz eigenen, ästhetischen Reiz, den Sie Ihren Besuchern nicht vorenthalten sollten. Ein überraschender Link auf eine nichtexistente Seite oder in ein fremdes Frameset bringt immer wieder außergewöhnliche interaktive Momente in das Geschehen.
  32. nixda! Wenn Sie Pages auf CD oder Diskette weiterverbreiten, vielleicht sogar auf PC weltweit, kümmern Sie sich nicht um eingebaute Images. Die brauser-eigenen "hier fehlt ein Bild" - Platzhalter sieht man so selten, daß alle Empfänger furchtbar dankbar sein werden, dieses ästhetische Erlebnis wieder einmal genießen zu dürfen. Nebenbei, Sie sparen massig Platz auf dem Datenträger; das ist besonders wichtig bei der knappen Speicherkapazität von CDs.
  33. Mischen Sie die Schreibweise bei Verweistags schön bunt; mal groß, mal klein. Sie haben es auf einem Windows Rechner wunderbar einfach - denn dort wird zwischen Groß- und Kleinschreibung von Dateinamen nicht unterschieden und die Links funktionieren tadellos - und bereiten dem Unix - Betrachter die Freude, nicht funktionierende Links nachzubearbeiten. Unix unterscheidet sehr wohl zwischen Groß- und Kleinschreibung von Dateinamen. Sie werden viele Freunde gewinnen, denn Unixxer sind für ihre Bastel- und Tippfreudigkeit bekannt. Die gleiche Freude können Sie auch Ihren Besuchern mit anderen Systemen machen, wenn Sie Ihr Zuhause erstelltes Projekt auf einen Unix Server legen. Und das sind fast alle.
  34. Beantworten Sie jeden negativen Kommentar zu ihrer Seite mit Verständnislosigkeit. Machen Sie die Software des Schreibers für schlechtes Anzeigen oder Funktionieren Ihrer Seite verantwortlich, stellen Sie seine Kompetenz in Internet-, Computer- und Lebensbelangen generell in Frage oder schreiben Sie gleich eine Haßmail; schließlich sind die anderen alle Idioten.
  35. Alternativ können Sie auch auf jeden Mailto - Button verzichten. Sie demonstrieren damit mit gelassener Ruhe, wie sicher und selbstverständlich Sie die hohe Qualität Ihrer Seiten beurteilen. Wer braucht schon Feedback vom Volk?
    Wenn sich es denn gar nicht vermeiden lässt, gestalten Sie den Mailto - Link so aufwendig wie nur möglich. Ein paar Java-Applets mit fliegenden Briefen, Hunden oder Klobürsten, gern mit ein paar Animated Gifs kombiniert wird nur die Profis ermutigen, Ihnen ein paar Lobesworte zu spenden. Die popeligen Amateure mit weniger als 64 MB RAM stürzen garantiert vorher ab.
  36. Verzichten Sie auf Meta - Informationen im Header. Die werden schließlich nicht angezeigt. Die Suchmaschinen, die die ersten 200 Zeichen eines Dokumentes indizieren und als Suchergebnis präsentieren, werden jedem stolz Ihren JavaScript - Code oder bei Frames gar nix anzeigen. Der Suchende weiß dann sofort, daß da ein Profi am Werk ist und macht sich unverzüglich auf die Socken zu Ihrer Seite. Auch wenn er keine Ahnung hat, was da draufsteht. Bestimmt!
  37. Plazieren Sie einen Besucherzähler ganz oben auf der Seite. Vor allem Zähler mit grafischen Ziffern brauchen oft ein gediegenes Weilchen, um den Zählerstand zu übertragen. Oder, um ein freundliches "Busy" anzuzeigen. Der weitere Seitenaufbau wird schön verlangsamt, manchmal gar gestoppt. Eine willkommene Gelegenheit für Ihren Besucher, mal wieder über den Sinn des Lebens zu meditieren, ohne durch einen fortschreitenden Seitenaufbau gestört zu werden. Zudem wird der Besucher gleich zu Beginn mit der Information versorgt, die ihn am allermeisten interessiert.

    Zähler!


  38. Teilen Sie Ihren Besuchern mit, daß sie jetzt endlich da sind - auf Ihrer Seite. Hierzu benutzen Sie am besten eine schöne, knackig bunte, große Grafik ganz mutterseelenallein auf einer Begrüßungsseite. Welches Bild, ist völlig egal. Am besten ist es, wenn diese Grafik nichts mit dem Thema der Seite selber zu tun hat. Einen kleinen Hinweis, wo zum Weiterkommen hinzuklicken ist, können Sie, müssen sie aber nicht einfügen. Wer das nicht rauskriegt, hat auf Ihrer Site sowieso nix verloren. Wo jeder eine Imagemap erwartet, überraschen Sie Ihre Besucher mit einem, äh, Bild. Nur so.
    Endlich wird die Bandbreite mit Sinnvollem und Kreativem gefüllt! Diese Nummer ist ganz besonders beliebt bei Werbeagenturen. Und Grafikern. Und Grafikhochschulen. Und das sind schließlich die Profis, die habens drauf. Also sofort nachmachen.
  39. Wenn Teile Ihrer Site noch nicht fertiggestellt sind, lassen Sie sich das nicht anmerken. Es ist viel spannender, wenn der Besucher selber feststellt, daß hinter jedem Button dieselbe "Noch-nicht-fertig" Seite kommt. Wenn Sie die Besucher besonders erfreuen wollen, gestalten Sie diese Seite so aufwendig, daß sie erst nach dem Laden einer üppigen Grafik merken, daß es sich um einen Baustellenhinweis handelt.
  40. Betonen Sie bei jeder Gelegenheit, daß Sie etwas ganz besonderes und "anderes" anzubieten haben. Wenn sie das nicht tun, merkt es womöglich keiner. Vor allem dann, wenn Sie Webdesigner sind.
  41. Gestalten Sie Dokumente ohne eine einzige Zeile Text. Endlich können Sie sämtliche Restriktionen dieser altertümlichen, prähistorischen Seitenbeschreibungssprache vergessen und Ihr grafisches Talent voll ausleben. Keine langweilige Standard - Times Fonts mehr, plazieren Sie den Text in der Schrift Ihrer Wahl auf der Seite. Sie können so Grafiken und Text optimal aufeinander abstimmen. Elegant ist es, wenn Sie auf <ALT>- und <WIDTH> - Angaben verzichten. Dann werden nämlich diese häßlichen leeren Rahmen nicht angezeigt, wenn die Grafik noch nicht geladen ist (Siehe auch Regeln 12 und 13) und die Grafiken haben genug Raum, um zu wirken.
    Der Besucher freut sich maßlos, denn er darf voller Erwartung den kompletten Aufbau der Seite erwarten, ohne sich vorher mit der Aufgabe konfrontiert zu sehen, sich auch nur ansatzweise orientieren zu müssen.
  42. Rechtschreibung ist driviahl. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie ein Wort geschrieben wird, schreiben sie es einfach soh, wie es geschprochen wird. Durch die Rächtschraibreform kennt sich eh keiner mehr aus und Sie sind fein raus. Es braucht Ihnen wirklich nicht peinlich zu sein, "Standart" statt "Standard" zu schreiben. Wörterbücher sind out und die Wörter CD Roms viel zu teuer. Wenn Sie doch einmal erwischt werden, beherzigen Sie einfach Regel 34
  43. Verschweigen Sie nichts, schon gar nicht Ihre interessanten Hobbys, die Schuhgröße Ihrer Freundin, die Farbe des Wohnzimmerteppichs, der Durchmesser Ihrer Lieblingsherdplatte. Auf solche Informationen kann die Netzgemeinde mit Fug und Recht stolz sein.
  44. Packen Sie ihre gesamte, große Seite in einen einzigen Tabellenrahmen. Sie erreichen damit nicht nur eine schicke Formatierung mit eleganten Seitenrändern, sondern ermöglichen dem Besucher auch, sich zwischendurch anderen, wichtigen Tätigkeiten zu widmen, denn der Tabelleninhalt wird immer erst dann gezeigt, wenn der komplette Inhalt der Tabelle geladen ist. Bei großen Seiten und ebenso großen Tabellen ermuntern Sie so Ihre Besucher, wieder mal eine Reinigung des Bildschirmes vorzunehmen, während er die leere Mattscheibe anstarrt, denn dann fällt der Schmuddel ganz besonders ins Auge. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Bildschirmhygiene!
  45. Vereinheitlichen Sie die Linkfarben. Definieren Sie die Parameter <LINK> und <VLINK> im Body - Tag, die die Farbe Ihrer Links im HTML - Dokument festlegen, identisch. Das schafft ein einheitliches Aussehen und bietet den Besuchern erheblichen Mehrfachnutzen: Wer sich nicht merken kann oder will, wo er schon hingeklickt hat, dem ermöglichen Sie, diese kleine Geistesleistung zu trainieren. Auch dann, wenn das Ziel Ihrer Verweise nicht eindeutig im Text zu erkennen ist, wird der Besucher immer wieder auf denselben Seiten landen und freudig Ihre Informationen viel gründlicher aufnehmen können.
    Ganz und gar ideal wird die Auseinandersetzung mit Ihrem Text ausfallen, wenn Sie die Farbe des Textes und die Farbe der Links in derselben Farbe definieren.
  46. Ohne JavaScript geht nix. Noch bevor eine einzige Zeile Ihrer Seite angezeigt wird, sollten sie das Geladenwerden von einem JavaScript abhängig machen, zum Beispiel die Wahl der Sprache oder die Wahl der Toilettenbrillenfarbe oder -marke. Wer einen Brauser benutzt, der kein JavaScript kann, hat auf ihrer Site absolut nichts zu suchen!
    Links, die über JavaScript definiert sind, sind den normalen eindeutig vorzuziehen. Sie beeindrucken den Besucher mit Ihren tollen Programmierkenntnissen und deaktivieren den lästigen Back-Button des Brausers. Wer braucht den schon?
  47. Geben Sie die URL Ihres Dokumentes nicht noch einmal im Dokument selber an. Schließlich steht die ja beim Aufrufen in der URL - Leiste des Brausers. Das ist vor allem bei Dokumentationen oder Seiten von dauerhafterer Verwendung wichtig. Sie möchten bestimmt viele Mails bekommen, denn jeder, der Ihr Dokument gespeichert, aber nicht gebookmarkt hat, oder lediglich einen Ausdruck besitzt, wird Sie anmailen und fragen, wo es die aktuelle Version denn gibt.
  48. Weisen Sie den Besucher unverzüglich darauf hin, welchen Systemfont er gefälligst im Brauser einzustellen hat, um Ihre Seiten angemessen betrachten zu können. Am besten weisen Sie darauf hin, daß der Besucher, sollte dieser Font nicht vorhanden sein, sofort wieder verschwinden soll. So beweisen Sie, daß Sie nicht nur die Gestaltung perfekt im Griff, sondern auch die Besonderheiten von HTML vollständig durchdrungen haben.
  49. Erzeugen Sie Dynamik durch ständiges Nachladen. Vor allem beim Einsatz von Frames lassen sich tolle Effekte erzielen, wenn Sie die einzelnen Fenster möglichst oft mit verschiedenen Seiten, Inhalten, Bildern, Animationen, Java Applets, Farben füllen und wechseln. Sie werden fast die Qualität von hochwertigen Fernsehzapping - Sessions erreichen. Darauf warten wir sehnsüchtig. Alle.
  50. Ignorieren Sie die Standard - Farbpalette, die die Brauser, allen voran Netscape, für optimale Darstellung eingebaut haben, um auch Systemen mit nur 256 Farben eine gute Darstellung zu ermöglichen. Erstens haben solche prähistorischen Geräte sowieso nix mehr im Netz verloren und zweitens, ... , zweitens mache ich es auch. Berufen Sie sich im Zweifelsfall darauf.
  51. Linken Sie fremde Seiten in einen eigenen Frame. So haben Sie die totale Kontrolle über den weiteren Weg des Surfers und halten ihn auf Ihrer eigenen Site fest. Die URL der neuen Seite wird glücklicherweise nicht angezeigt, auch die Seitenaufteilung der fremden WWW - Präsentation paßt sich dank HTML der Ihrigen an, aus der Interferenz der Farben und Gestaltung können neue tolle Kompositionen erwachsen. Ganz besondere Begeisterung werden Sie in Kombination mit dem <noborder> Tag ernten. Der auf diese Weise Gelinkte wird Sie lieben!
  52. Kündigen Sie Updates weit im Voraus an und nennen Sie einen genauen Termin. Zum jeweiligen Zeitpunkt wird sich Ihre Besucherzahl deutlich erhöhen. Seien Sie dann nicht so kurzsichtig und bieten dann tatsächlich neue Seiten oder die versprochene Überarbeitung. Erstens soll jeder sehen, wie überbeschäftigt Sie sind und zweitens sollen die Leute ruhig später noch ein weiteres mal hereinschauen. Hohe Besucherzahlen sind schließlich ein Qualitätsbeweis.
  53. Wenn Sie eine neue Seite bekanntmachen wollen, ob in einem Forum, einer Mailingliste oder Newsgroup, dann schreiben Sie einfach: "Neue, tolle Seite. besucht mich!" ohne weitere Angaben zum Inhalt. Es gibt so unglaublich wenige Seiten im Netz, so daß ein jeder, der die Info bekommt, sofort gierig gucken kommt, was da geschrieben sein mag. Katzen im Sack, die noch dazu Geld kosten, waren schon immer ein begehrtes Gut.
  54. Üben Sie sich im Plätzchenweitwurf. Cookies (Plätzchen) werden von verschiedenen Webautoren benutzt, um Einstellungen beim Besucher zu speichern. Wenn Sie schon Cookies verwenden wollen, dann viele. Wer klickt nicht fröhlich jedes einzelne Fensterchen vom Bildschirm, das fragt, ob das Cookie akzeptiert werden soll? Wer entrümpelt nicht gern beim Frühjahrsputz das Cookies - Verzeichnis? Gönnen Sie den Leuten Ihren Spaß.
  55. Erfreuen Sie die Kryptologen und Denksportler unter Ihren Besuchern, indem Sie sowohl Verzeichnis- als auch Dateinamen mit abwechslungreichen, sinnfreien Zahlen- und Buchstabenkombinationen versehen: http://www.frlx.com/grflb5w/drc3K1/zrRrt0r/fL2bsL.htm. Nebenbei weiß so jeder gleich, was Sache ist. Und leicht zu merken ist es auch.
  56. Referenzieren Sie Überraschungsgrafiken. Wer vermutet schon hinter einem 50 x 50 Pixel - Bildchen eine 320 kB - Grafik, die nur trickreich mit Hilfe der WIDTH und HEIGHT tags kleinskaliert wird? Der oder die Beglückte hat eine Reihe entscheidender Vorteile:
    1. Er bekommt eine Überraschung. Damit liegen Sie voll im Trend, wie der reißende Absatz der gleichnamigen Schokoladeneier beweist.
    2. Sie hat ein paar satte Bytes auf ihrer Festplatte liegen. Damit liegen Sie zum zweitenmal im Trend, wie die fallenden Preise für Festplattenspeicher beweisen.
    3. Er glaubt, die Seite sei klein und leicht und ruckzuck geladen. Damit liegen Sie schon wieder im Trend, wie der reißende Absatz von "Light" - Produkten zeigt.
    4. Sie kann das Bildchen, ohne noch mal online zu gehen, irgendwann mal in Originalgröße sehen, wenn sie es im Cache findet.
    5. Die Internet - Verbindung wird voll ausgenutzt. Keine sich langweilenden Elektronen. Alles in Bewegung.

  57. Seien Sie modern und ziehen Sie klare Grenzen. Alle diejenigen, die auf der Höhe der Zeit in Puncto Brauserversion und Plug-In Update sind, bekommen Ihre fabelhaften Inhalte zu sehen. Wer immer noch die Versionen von letzter Woche verwendet, bekommt bestenfalls eine Fehlermeldung. Wenn überhaupt. Ein schweigend leerer Bildschirm wird den Nachzügler schon eines Besseren belehren.
  58. Benutzen Sie für Ihre Dateinamen immer lange Bezeichnungen, mindestens 9 Buchstaben. So verhindern Sie, daß sich Benutzer vorsintflutlicher Betriebssysteme Ihrer Informationen bemächtigen und diese womöglich noch mal offline in Ruhe lesen. Das gilt erst recht für zum Download angebotene Projekte. Denn DOS schrumpelt die Namen auf das schon im Mittelalter beliebte 8.3 Format - und keine einzige Referenzierung wird mehr stimmen. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Rundumerneuerung des EDV - Zeitalters.
  59. Öffnen Sie bei jeder Gelegenheit mit dem target - Verweis "_blank" ein neues Brauserfenster. Oder vergeben Sie als target nicht existente Namen, das führt zum gleichen Ergebnis und Sie können zudem ein wenig kreativ sein. Die Übersicht wird durch klar getrennte Informationsblöcke enorm verbessert, die Ressourcen des Rechners durch eine Menge Brauserkopien viel besser ausgelastet.
  60. Nennen Sie statt einem Titel im <TITLE> - tag noch mal den Filenamen Ihres Dokumentes oder verwenden Sie verschlüsselte, interne Bezeichnungen. So lassen Sie geschickt durchblicken, welch hohes Abstraktionsvermögen Sie doch besitzen. Auch die Suchmaschinen, die den Titel indizieren, werden sich solchem Abstraktionsvermögen nicht entziehen können.
    Der Titel wird auch in den Bookmarks eingetragen. Ein Grund mehr, aussagekräftige Titel wie "Index" zu verwenden.
  61. Kommentieren Sie Ihre Seiten gründlich. Jeder Absatz, besser jeder einzelne Tag sollte einen <!-- Kommentar --> enthalten. So wissen Sie auch morgen noch, was Sie heute angestellt haben und der Besucher darf freudig erregt das Unverhältnis von angezeigtem Text zu Dateigröße und Ladezeit enträtseln.
  62. Füllen Sie Ihre Meta-Tags mit aller Gründlichkeit. Benutzen Sie ungeniert Erweiterungen wie <meta name="macher" content="Ichbinsgewesen!">, die zwar kein Brauser oder sonst wer versteht, aber das wissen die Besucher, die mit großen Augen Ihren Quelltext angucken, ja nicht. Ihre Reputation als genialer Seitenmacher wird ins Unermeßliche steigen.
  63. Packen Sie möglichst viel Text auf eine Bildschirmseite. Am besten verkleinern Sie die Schrift um 2 oder 3 Grade. Das schafft Platz und eine elegantere Typographie - und außerdem Arbeitsplätze bei Optikern und Augenärzten. Ein wichtiger Beitrag zum Aufschwung.
  64. Schreiben Sie Ihren Besuchern klipp und klar vor, welche Fenstergröße sie in ihrem Brauser einzustellen haben. Je größer, desto besser, egal, ob der jeweilige Monitor das unterstützt. Schließlich haben Sie sich bei der Gestaltung aufs heftigste angestrengt; es kann ja wohl nicht sein, daß Ihr geniales Layout jetzt durch ein olles Bullauge angeguckt wird.
  65. Verzichten Sie auf Anti - Aliasing bei Ihren Grafiken. Grafikprogramme, die das monitorgerechte Bearbeiten von Grafiken erlauben sind sowieso viel zu teuer oder wenigstens viel zu umständlich zu bedienen. Der nette Treppeneffekt bei Grafiken ohne Kantenglättung weckt immer warme Erinnerungen an die unvergessenen Tage des Commodore 64 und der DOS-ASCII- Grafik. Gönnen Sie Ihren Besuchern diese nostalgischen Gefühle.
  66. Gestalten Sie Ihr Logo auf der Titelseite riesig, bunt, und animiert. Die absolute Untergrenze für die Dateigröße ist 50 kB. Wenn Sie das selbst mit riesigen Abmessungen nicht schaffen, bauen Sie Animationen ein. Sehr beliebt ist der Effekt der Farbverschiebung. Ein Bildelement ändert langsam und kaum merklich die Farbe. Um das hinzukriegen, müssen jede Menge Animationsframes verwendet werden 30 - 40 sind eine nette Zahl und genau das Richtige für eine zünftige Dateigröße. Nebenbei schaffen es solche Riesenanimationen, das gesamte System des Betrachters schön zu verlangsamen. So hat der Betrachter viel mehr Zeit, ihre künstlerische Leistung zu bewundern.
  67. Jeder multimedial ausgestattete Computerbenutzer freut sich, wenn er beim Besuch Ihrer Seite ein fröhlich Liedlein entgegengeschmettert bekommt. Und wartet gerne auch ein paar Minuten darauf, übertragungsmäßig. Besonders Midi-Musik mit der bekanntermaßen vollen Klangfülle wird das Gehör erquicken. Treiben Sie ihre Besucher zur Ekstase!
  68. Wenn Sie mit Ihrer Site umziehen, hinterlassen Sie keinen Hinweis auf den Verbleib oder bauen sie einen fehlerhaften Link. Die Leute sollen wissen, was sie an den schicken Suchmaschinen haben. Indem Sie sich rar machen, wecken Sie das Verlangen und die Begierde der Surfer, sich auf Ihre Site zu stürzen.
  69. Sie brauchen sich nicht die Arbeit zu machen, Ihre internen oder externen Links zu überprüfen. Freundliche Surfer werden Sie schon darauf hinweisen, wenn etwas nicht stimmt. Wer kriegt nicht gerne Post?
  70. Wenn Sie schlaue Sprüche absondern, mit 70 oder so Punkten, schreiben Sie diese alle nacheinander weg, alle in ein Dokument. Kümmern Sie sich nicht darum, wie groß das Teil am Ende ist. Seien Sie faul.

Wenn Sie genug wissen, um zu schlechtem HTML zu kommen, sehen Sie nach, wie gutes HTML gemacht wird. Das Standardwerk zu HTML von Stefan Münz, SELFHTML, Version 6.1. in Deutsch ist unter der Adresse http://www.netzwelt.com/selfhtml/ zu bekommen.

Gerne erwarte ich Ihre Fragen, Kommentare und Anregungen. Sie wissen ja, was dann zurück kommt. Wenn nicht: Führen Sie sich noch mal Regel 34 ein.

Diese Goldenen Regeln werden erweitert und fortgesetzt. Viele Beispiele sind noch anzuführen.

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